Carl Chop

Carl Chop, a​uch Karl Chop,[1] (* 2. März 1825 i​n Sondershausen; † 31. Dezember 1882[2] ebenda) w​ar ein Schriftsteller u​nd Paläontologe i​m Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen.

Leben

Carl Chop w​ar der älteste Sohn v​on Friedrich Chop, d​em Chef d​er Märzregierung v​on Schwarzburg-Sondershausen. Er verlobte s​ich 1852 m​it Lina Elisabeth Hoffmann, Tochter d​es Kammermusikus Johann Ernst Hoffmann i​n Sondershausen; d​ie Heirat w​ar im April 1854.[3]

Chop studierte 1845 b​is 1848 Jura i​n Leipzig. Ab Juni 1850 w​ar er Rechtsanwalt i​n Sondershausen,[4] d​ann auch Notar. Er sammelte Fossilien u​nd publizierte darüber.[5] Er betrieb literaturgeschichtliche u​nd philosophische Studien, schrieb Romane u​nd veröffentlichte i​n der Gartenlaube[6] u​nd im Thüringer Hausfreund. Unter d​em Pseudonym Kappa Chi beteiligte e​r sich 1851 a​n den Auseinandersetzungen u​m die Wahl d​es politischen Gegners seines Vaters, Albert v​on Holleuffer.[7]

Zusammen m​it Thilo Irmisch[8] u​nd anderen gründete Chop i​m Januar 1863 e​inen Naturwissenschaftlichen Verein, i​n dem s​ich wissenschaftsinteressierte Sondershäuser Bürger wöchentlich z​u freiem Gedankenaustausch trafen.[9] Im selben Jahr (1863) w​urde er z​um ordentlichen Mitglied i​m Fürstlichen Alterthumsverein i​n Sondershausen ernannt.

Ab Oktober 1860 g​ab es i​m Fürstentum meteorologische Stationen. Chop h​atte die Leitung d​er Sondershäuser Station b​is zu seinem Lebensende.[10]

Heinrich v​on Eck benannte i​hm zu Ehren d​en Seestern Pleuraster chopi (1872) a​us dem Unteren Muschelkalk v​on Sondershausen.

Werke (Auswahl)

Wissenschaftliche Arbeiten

  • Ueber Trigonia cardissoides und Nucula Goldfussi im Sondershäuser Muschelkalk. In: Zeitschrift für die Gesammten Naturwissenschaften. Band 7, 1856, S. 392–395. BHL.
  • Neue Mittheilungen über die Zähne und Fischreste aus dem Thüringer Keuper. In: Zeitschrift für die Gesammten Naturwissenschaften. Band 9, 1857, S. 127–132 BHL, Tafel IV BHL.
  • Mittheilungen über den Sondershäuser Muschelkalk. In: Zeitschrift für die Gesammten Naturwissenschaften. Band 16, 1860, S. 48–52. BHL.

Unterhaltende Schriften

  • Poesie und Verbrechen. Eine Glosse in Prosa. Leipzig 1854. Digitalisat.
  • Zwei Diener. Eine Hofgeschichte aus der Patriarchalzeit. In Die Gartenlaube Band 23, 1875, Nr. 21–26 (S. 345–348, 361–365, 377–380, 393–396, 409–414, 425–431).
  • Mein Vetter, der Graf. Eine Stadt- und Hofgeschichte. 1876.
  • Professor Schmidtchens Abenteuer.

Literatur

  • Nachruf in der Gartenlaube 1883, Wikisource.
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 1, 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 417.
  • Olivier Rieppel, Rupert Wild: A revision of the genus Nothosaurus (Reptilia: Sauropterygia) from the Germanic Triassic, with comments on the status of Conchiosaurus clavatus. In: Fieldiana: Geology. New Series 34, 1996, S. 1–82. Biodiversity Library.
Wikisource: Carl Chop – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Voller Name Gottfried Friedrich Carl Wilhelm Chop laut Kirchenamtsangabe in Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 21. Mai 1825, S. 163.
  2. Todesanzeige in Regierungs- und Nachrichtsblatt für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen vom 2. Januar 1883, S. 4.
  3. Verlobungsanzeige und Heiratsangabe in Fürstlich Schwarzb. Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 7. August 1852, S. 281 bzw. 10. Juni 1854, S. 273.
  4. Fürstlich Schwarzb. Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 29. Juni 1850, S. 276.
  5. Seine auf der Grundlage von Zahnresten erfolgte Erstbeschreibung von Nothosaurus picardi (1857) wird von Rieppel und Wild (1996) allerdings als Nomen dubium betrachtet.
  6. Beiträge in der Gartenlaube zusammengestellt bei Wikisource.
  7. Fürstlich Schwarzb. Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 14. Juni 1851, S. 142–144 und vom 21. Juni, Beilage.
  8. Ihm widmete er einen Nachruf: Archivrath Professor Dr. Thilo Irmisch. In: Regierungs- und Nachrichtsblatt für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen vom 15. Juli 1879 S. 335f.
  9. Vgl. Naturwissenschaftlicher Verein zu Sondershausen. In: Regierungs- und Nachrichtsblatt für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen vom 15. April 1884 S. 183f..
  10. Der Deutsche. Sondershäuser Zeitung 1860 Nr. 120, S. 998.
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