Carillon (Bad Godesberg)
Das Carillon im Stadtpark von Bad Godesberg wurde 1979 von der Glockengießerei Royal Eijsbouts aus Asten für die Bundesgartenschau in Bonn erbaut. Für die Bundesgartenschau wurde es auf einen Hügel gesetzt, den man „Glockenhügel“ nannte.
Das Bad Godesberger Carillon verfügt über 23 Glocken bei einem Tonumfang von 2 Oktaven. Damit können nicht nur Melodien gespielt werden, sondern bereits anspruchsvolle Kompositionen. Die größte Glocke misst 40 cm im Durchmesser bei 38 kg Gewicht, die kleinste Glocke 17 cm bei 5 kg. Das Gesamtgewicht der 23 Glocken beträgt 291 kg.
Die Konstruktion des Bad Godesberger Carillons als sieben Meter hoher Metallturm mit gläserner Spielerkabine zu ebener Erde ist unter den europäischen Carillons (ca. 350 Instrumente) einzigartig. Die Parkbesucher können das Carillon nicht nur hören, sondern seine Funktionsweise und den Spieler direkt beobachten.
Anfang 1980 wurde es auf Initiative des damaligen Bezirksbürgermeisters Norbert Hauser in den Bad Godesberger Stadtpark umgesetzt. Das Instrument wurde bis 2018 vom Heimatforscher Wilfried Rometsch gespielt. In dieser Zeit wurde es vielen Einwohnern von Bad Godesberg zur identitätsstiftenden Einrichtung ihres Stadtteils. Anfang 2019 erfolgte die Schlüsselübergabe an die drei Carilloneure Ariane Toffel, Rolf Linden und Georg Wagner. Es gibt regelmäßig Konzerte bzw. Spielzeiten; während der Veranstaltung „Musik im Park“ erklingt es eine halbe Stunde vor den Konzerten.
Wegen ausgebliebener Sanierungs- bzw. Unterhaltsarbeiten ist der Zustand des Carillons nach mehr als 40 Jahren desolat. Nur durch ständige Reparaturarbeiten kann es spielbar gehalten werden. Der Verein „Bürger.Bad.Godesberg e.V.“ hat sich mit den Carilloneuren das Ziel gesetzt, die Sanierung voranzutreiben. Darüber hinaus soll das Instrument nach über 40 Jahren endlich vollendet werden. Es fehlen noch Bass-Glocken sowie eine Pedal-Klaviatur, auf die vermutlich zur Erbauungszeit aus Kostengründen vorderhand verzichtet wurde. Die klangliche Qualität der vorhandenen 23 Glocken und die breite Resonanz in der Bevölkerung haben die Stadt Bonn als Eigentümerin überzeugt, eine grundlegende Renovierung in Angriff zu nehmen.[1]
Der Verein rief 2019 eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um rund ein Viertel der geschätzten Sanierungsaufwendungen einzuwerben. Die Stadt Bonn als Eigentümerin hat sich bereit erklärt, ebenfalls ein Viertel als Eigenanteil aufzubringen. Der übrige Teil soll aus dem Förderprogramm „Heimat-Fond“ des Landes Nordrhein-Westfalen bestritten werden.[1]
- Gesamtsicht auf das Carillon bei einem Konzert
- Vor den Konzerten „ruft“ das Carillon zum Konzert
- Oberes Foto: Gartenschaurundfahrt mit der Blumenbahn, im Hintergrund die Konrad-Adenauer-Brücke und das Siebengebirge; unteres Foto: Glockenhügel mit dem Carillon
Weblinks
- Carillon Website des „Bürger.Bad.Godesberg e. V.“
Einzelnachweise
- Joachim Schäfer: Carillon – Sanierung / Erweiterung. Bürger.Bad.Godesberg e.V., abgerufen am 1. Februar 2021.