CP-Baureihe 9630
Die CP-Baureihe 9630, auch bekannt unter dem Spitznamen Vouguinha, ist eine zweiteilige Dieseltriebwagenbaureihe der Comboios de Portugal. Die 1991 produzierte Baureihe ist für den verbliebenen Meterspurverkehr der portugiesischen Eisenbahnen gedacht und wird heute nur noch auf der Linha do Vouga bzw. Ramal de Aveiro eingesetzt.
CP-Baureihe 9630 | |
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Triebwagen (Nummer 9635) des Typs CP–9630 an der Betriebsmittelüberladerampe im Bahnhof Aveiro | |
Nummerierung: | 9631–9637 |
Anzahl: | 7 |
Hersteller: | Sorefame |
Baujahr(e): | 1991 |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h |
Installierte Leistung: | 319 kW (434 PS) |
Leistungsübertragung: | ABB / Henschel |
Betriebsart: | Diesel |
Klassen: | 1 |
Geschichte
Ende 1980er Jahre war an eine Einstellung des Meterspurverkehrs im portugiesischen Eisenbahnnetz noch nicht zu denken: Das betriebene Streckennetz umfasste mehr als 500 Kilometer Länge. Die Vorortstrecke zwischen Porto und Póvoa de Varzim galt zu damaliger Zeit als eine der meistbefahrenen Meterspurstrecken Europas.[1] Um eben der Nachfrage nachzukommen, bestellte die portugiesischen Staatseisenbahn Caminhos de ferro Portugueses sieben neue Dieseltriebwagen bei der portugiesischen Sorefame. Diese sollten vor allem die bisher eingesetzten Triebwagen der Baureihe 9600, 1971 von Alsthom gebaut, verstärken.
Die Produktion fand in den Sorefame-Werken in Amadora statt, die sieben Triebwagen gingen im September 1991 in Betrieb.[2] Die Triebwagen waren bereits konstruktiv für eine spätere Elektrifizierung vorbereitet, da es auch Pläne gab, das Portuenser Meterspurnetz zu elektrifizieren.[3] Die Triebwagen bestehen aus zwei Teilen, jeweils Motor- und Beiwagen.
Die Triebwagen verblieben bis zur Einstellung des Meterspurbetriebs der Linha da Póvoa 2001/2002 auf der Strecke. Während diese Strecke für den Betrieb der Metro do Porto umgebaut wurde, zogen die Triebwagen ins Vouga-Tal, wo sie die Baureihe 9300 ersetzen. Dort verrichten die Triebwagen bis heute (2014) ihren Dienst auf der Linha do Vouga und Ramal de Aveiro zwischen Espinho und Aveiro. Aufgrund finanzieller Probleme des Infrastrukturbetreibers REFER und der damit verbundenen geringen Instandhaltung der Strecke können die Triebwagen jedoch ihre Höchstgeschwindigkeit bei Weitem nicht ausfahren, in weiten Teilen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h.[4]
Ursprünglich war bereits 2008 eine Abstellung der Fahrzeug gedacht, der Betrieb auf der verbliebenen Strecke sollte durch die kostengünstigeren Fahrzeuge der Baureihe 9500 aufrechterhalten werden. Da letztere jedoch bei Probefahrten entgleisten, verzichtete die CP auf die Pläne.[5]
Weblinks
- Kurzinformationen der CP zur Baureihe 9600/9630 (portugiesisch)
- Flickr-Foto-Gruppe zu den beiden Baureihen 9600 und 9630 (keine freien Bilder)
Einzelnachweise
- João Paulo Martins, Madalena Brion, Miguel de Sousa, Maurício Levy und Óscar Amorim: O Caminho de Ferro Revisitado. O Caminho de Ferro em Portugal de 1856 a 1996. Hrsg.: Caminhos de Ferro Portugueses. 1996, S. 66 (portugiesisch).
- Automotoras Diesel de Via Estreita da Série 9630. Transportes XXI, abgerufen am 12. Mai 2014 (portugiesisch).
- Noticias Ferrocarril (= Maquetren. Band 1, Nr. 6). Resistor, S. A., Madrid, S. 53 (spanisch).
- Carlos Cipriano: Velocidade limitada a 10 km/hora na Linha do Vouga. In: Público. 31. Oktober 2013, abgerufen am 12. Mai 2014 (portugiesisch).
- Carlos Cipriano: CP quer pôr na Linha do Vouga automotoras consideradas inseguras por peritos. In: Público. 15. April 2013, abgerufen am 12. Mai 2014 (portugiesisch).
Galerie
- Fahrzeug 9631 bei Esgueira
- Fahrzeug 9635 bei Aveiro
- Fahrzeug 9636 bei Macinhata do Vouga
- Zwei abgestellte Dieseltriebwagen im Bahnhof Sernada do Vouga
- Fahrerpult des Fahrzeugs 9635
- Fahrzeug 9365 im Bahnhof Aveiro
- Fahrzeug 9635 bei Albergaria-a-Velha