Bureau für Statistik der Juden
Das Bureau für Statistik der Juden war ein in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründeter Verband, der das Ziel hatte, die Erforschung der sozialen Verhältnisse der Juden aller Länder mit den Mitteln und Methoden der wissenschaftlichen Statistik zu befördern.[1]
Der spätere Vorsitzende Alfred Nossig gründete 1902 in Halensee nach langjährigen Vorarbeiten einen Verband, der 1903 das Sammelwerk Jüdische Statistik herausgab. Nachdem er die großen jüdischen Organisationen und Gemeinden für die Zwecke des Vereins gewonnen hatte und ihre finanzielle Unterstützung zugesagt war, gründete der Verband am 1. Oktober 1904 ein ständiges Büro in Berlin. Ortsgruppen des Bureaus entstanden u. a. in Frankfurt am Main, München und Berlin.[2]
Insbesondere die Direktoren Jacob Segall und Arthur Ruppin leisteten wichtige Beiträge zur Geschichte des deutschen Judentums. Das Bureau gab ab Januar 1905 unter Ruppins Redaktion die monatlich erscheinende Zeitschrift für Demographie und Statistik der Juden heraus,[3][4] worin neben Statistikern auch Anthropologen wie Felix von Luschan, Maurice Fishberg, Arkadius Elkind[5] und Samuel Weißenberg[6] mit Abhandlungen über die Anthropologie der Juden vertreten waren.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Bureau für die Statistik der Juden, abgerufen am 31. März 2014
- Veronika Lipphardt: Biologie der Juden. Jüdische Wissenschaftler über „Rasse“ und Vererbung, 1900–1935. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-36100-9, S. 247.
- Zeitschrift für Demographie und Statistik der Juden., abgerufen am 31. März 2014
- Willkommen beiCompact Memory - dem Wissenschaftsportal für Jüdische Studien (siehe dort: Zeitschrift für Demographie und Statistik der Juden), abgerufen am 31. März 2014
- JewishEncyclopedia.com The unedited full-text of the 1906 Jewish Encyclopedia, abgerufen am 31. März 2014
- Weissenberg, Samuel Abramowitch:, abgerufen am 31. März 2014