Brigitte Röder (Prähistorikerin)
Brigitte Röder (* 1961 in Freiburg im Breisgau) ist eine deutsch-schweizerische Prähistorikerin und Professorin für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Basel. Ihre Schwerpunkte sind Prähistorische Geschlechter-, Sozial- und Kindheitsgeschichte, Theoriebildung und Methodenentwicklung sowie Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Prähistorischer Archäologie.
Wissenschaftlicher Werdegang
Brigitte Röder studierte ab 1982 Ur- und Frühgeschichte, Ethnologie und Provinzialrömische Archäologie in Freiburg und Aix-en-Provence. 1993 wurde sie mit einer Dissertation zum Thema Frühlatènekeramik aus dem Breisgau an der Universität Freiburg promoviert. Anschließend übte sie verschiedene berufliche Tätigkeiten unter anderem in der Archäologischen Denkmalpflege in Deutschland, Frankreich und der Schweiz aus. Von 2000 bis 2002 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kantonsarchäologie Zug. Von 2002 bis 2005 wirkte sie als nationale Koordinatorin der Schweizer Graduiertenkollegien Gender Studies an der Universität Basel, deren Trägermitglied sie seit 2005 ist.
In den Jahren 2004/05 leitete sie das interdisziplinäre Forschungsprojekt Theoretische und methodische Ansätze für eine archäologische Kindheitsforschung im Rahmen des nationalen Schweizer Forschungsprogramm Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel.[1]
Von 2005 bis 2012 war sie als Forschungsprofessorin am Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie in Basel zuständig für das Projekt Neue Grundlagen für sozialgeschichtliche Forschungen in der Prähistorischen Archäologie. Unter ihrer Leitung wurden die Leitbilder von Familie und Kindheit in der archäologischen Literatur kritisch analysiert und bewertet und Grundlagen für das Konzept einer interdisziplinären archäologischen Kindheitsforschung entwickelt.[2]
Von 2008 bis 2012 vertrat sie außerdem den Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte. 2011 habilitierte sie sich. Seit August 2012 ist Brigitte Röder Professorin (Extraordinaria) für Ur- und Frühgeschichte und leitet den Fachbereich Ur- und Frühgeschichte und Provinzialrömische Archäologie an der Universität Basel.[3]
Brigitte Röder ist Mutter eines Sohnes.[4]
Schriften (Auswahl)
- Frühlatènekeramik aus dem Breisgau. Ethnoarchäologisch und naturwissenschaftlich analysiert. Darmstadt 1995.
- mit Juliane Hummel und Brigitta Kunz: Göttinnendämmerung. Das Matriarchat aus archäologischer Sicht. München 1996 und 2001.
- mit Renate Huber: Archäologie in Steinhauses «Sennweid» (Kanton Zug). Ergebnisse der Untersuchungen von 1942 bis 2000. Basel 2007.
- mit Willemijn de Jong, Kurt W. Alt (Hrsg.): Alter(n) anders denken. Kulturelle und biologische Perspektiven. (Böhlau-Reihe Kulturgeschichte der Medizin, Band 2) Köln/Weimar/Wien 2012.
- Herausgeberin: Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten? Rombach Verlag, Freiburg im Breisgau/Berlin 2014, ISBN 978-3-7930-5114-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Grundlagen für eine archäologische Kindheitsforschung. Zusammenfassung der Resultate
- Pasqualina Perrig-Chiello et al. (Hrsg.): Kindheit und Jugend in der Schweiz. Beltz Pädagogik, 2008, ISBN 978-3-407-25498-6, S. 25–26.
- Neue Professorin und Professoren an der Universität Basel.
- Bigitte Röder auf der Website Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (IPNA)