Brian Wilson (Album)
Brian Wilson ist das selbstbetitelte erste Soloalbum des US-Musiker Brian Wilson. Das Album wurde 1988 von dem Plattenlabel Sire Records veröffentlicht und erreichte in den US-Billboard-Charts Platz #40.[1]
Das Album wurde von Brian Wilson (teilweise mit Russ Titelman und Andy Paley) produziert. Als ausführender Produzent fungierte Dr. Eugene Landy, Brians Psychiater und Manager in einer Person. Auf Druck von Dr. Landy war Brian 1988 bei den Beach Boys ausgestiegen.
Die Geschichte um das Album
1986 hatte Dr. Eugene Landy seinen Schützling Brian Wilson dazu überredet, an den Arbeiten für ein Soloalbum zu beginnen. Als Brians Partner sollte Gary Usher fungieren. Usher war ein bekannter Produzent, Songwriter und Sänger, er hatte zu Beginn der Beach Boys Karriere zahlreiche Songs mit Brian geschrieben. Diese Vertrautheit aus vergangenen Tagen sollte Brian zu musikalischen Höchstleistungen heranführen. Ein Jahr arbeiteten Wilson und Usher gemeinsam an neuen Songs bis Dr. Landy die Zusammenarbeit beendete. Aus der Zusammenarbeit von Wilson und Usher war 1987 die Single Let’s Go to Heaven in My Car erschienen, die allerdings nicht Teil des Albums wurde.
Dr. Eugene Landy setzte sich selbst als Ausführenden Produzenten ein, da er Beteiligung an den Tantiemen suchte. Er war es, der einen Großteil des Albums mit einem Synthesizer unterlegen ließ, was den typischen Wilson-Sound grundwegs zerstörte. Viele Fans lehnten dieses Album deshalb ab, da es einfach untypisch für Wilson war. Brian Wilsons Stimme klingt auf diesem Album gequält. Des Weiteren wird die sterile Produktion für den Misserfolg des Albums verantwortlich gemacht.[2]
Russ Titelman, Co-Produzent auf vielen Stücken, machte Wilson mit dem Multiinstrumentalisten Andy Paley bekannt. Diese Bekanntschaft führte zunächst zu einer Arbeitsbeziehung auf dem Album und in weiterer Folge zu einer innigen Freundschaft. Auch Starproduzent Jeff Lynne steuerte als Co-Autor einen Song für das Album bei. Der Rest des Albums besteht aus Stücken aus Brian Wilsons Feder (darunter auch Little Children aus dem Jahre 1976), wobei anzunehmen ist, dass an einigen Songs Gary Usher beteiligt war.
Brian Wilson erhoffte sich mit seinem ersten Solo-Werk eine Chartplatzierung zwischen Platz 1 und 5. Er landete damit allerdings nur auf Rang #40. Anders als bei früheren Misserfolgen zog sich Brian dieses Mal allerdings nicht aus der Öffentlichkeit zurück, sondern begann mit den Arbeiten an seinem zweiten Album.
Die ausgekoppelten Singles verkauften sich ebenfalls schwach. Einzig Love and Mercy schaffte es auf Platz #75 der US-Billboard-Charts.[3]
In den 1990er Jahren führte Brian Wilson, gemeinsam mit seinem Bruder Carl Wilson und deren Mutter Audree Wilson, zahlreiche Prozesse gegen Landy. In diesen Prozessen wurde deutlich, dass Dr. Landy seinen Namen unter zahlreiche Soloarbeiten von Brian Wilson gesetzt hatte, da dieser an den Tantiemen beteiligt werden wollte. Des Weiteren ist anzunehmen, dass Andy Paley und Gary Usher an der Entstehung einiger Songs beteiligt waren.
Special Edition
Im Jahr 2000 erschien eine Neuauflage dieses Album (Brian Wilson Deluxe) mit zahlreichen Bonus-Tracks.
Auf dem Originalalbum taucht Landys Name nahezu bei jedem Song in den Credits auf. In der neuveröffentlichten Deluxe-Auflage wurden die Credits richtiggestellt und Landys Name gelöscht. Auch Alexandra Morgan, die Lebensgefährtin von Landy, taucht auf dem Originalalbum bei den Songs Walkin the Line, There’s So Many und Night Time als Texterin auf, in späteren Ausgaben nicht mehr.
Titelliste
- Love and Mercy (Brian Wilson) – 2:56
- Walkin the Line (Brian Wilson/Nick Laird-Clowes) – 2:38
- Melt away (Brian Wilson) (BW, RT) – 3:01
- Baby Let Your Hair Grow Long (Brian Wilson) – 3:18
- Little Children (Brian Wilson) – 1:49
- One for the Boys (Brian Wilson) – 1:50
- There’s So Many (Brian Wilson) – 2:47
- Night Time (Brian Wilson/Andy Paley) – 3:39
- Let it shine (Jeff Lynne/Brian Wilson) – 3:58
- Meet Me in Your Dreams Tonight (Brian Wilson/Andy Paley/Andy Dean) – 3:07
- Rio Grande (Brian Wilson/Andy Paley) – 8:12
Singles
- Love & Mercy
- Night Time
- Melt Away