Brezelkäfer
Brezelkäfer ist die scherzhafte Bezeichnung für den ersten KdF-Wagen, den späteren VW Käfer vom Typ VW 1. Der Spitzname entstand im Laufe der langen Bauzeit des „Käfers“ in Anspielung auf das zweigeteilte kleine Heckfenster mit Mittelsteg, das entfernt an eine Brezel erinnert. Die Teilung des Fensters war nötig, weil in der Entstehungszeit des Volkswagens gebogenes Glas, das sich dem gewölbten Heck angepasst hätte, für einen billigen Kleinwagen zu teuer gewesen wäre. Auch die Frontscheiben fast aller Vorkriegsautos waren plan; manche Wagen hatten zwei Frontscheiben, durch einen Steg geteilt.
Im März 1953 wurde das „Brezelfenster“ durch ein einteiliges ovales Heckfenster ersetzt. Die Scheibe aus Sicherheitsglas war leicht gewölbt und um 23 % größer als die zwei kleinen Scheiben. Die Zubehörindustrie bot das durchgehende Heckfenster auch zum nachträglichen Einbau in die älteren Modelle an.
Heutzutage werden solche Umbauten aus nostalgischen Gründen wieder zurückgebaut; es gibt Umbausätze, die den vormals herausgeschnittenen Mittelsteg wieder einzuschweißen erlauben.
Dem Brezelfenster wurde in Wolfsburg, dem Produktionsort des Brezelkäfers, ein Denkmal gesetzt. Diese Skulptur mit dem Titel „Rückblick“ wurde 1988 von Wolfgang Itter aus Königslutter am Elm geschaffen und steht auf dem Robert-Koch-Platz vor dem ehemaligen Gebäude der Volkswagen-Betriebskrankenkasse.
Literatur
- Christian Grundmann, Axel Struwe, Clauspeter Becker: Der erste Brezelkäfer. Delius Klasing Verlag, ISBN 978-3-7688-3362-2.