Brandmalerei

Brandmalerei o​der Pyrographie (von griech. πῦρ (pyr) = Feuer, γραφική [τέχνη] = d​ie Be-/Schreibende [Kunst]) i​st eine traditionelle Volkskunst z​ur Verzierung v​on Holz (Holzbrandmalerei), Leder, Lederpappe, Samt, Stoff o​der Kork. Der Pyrograf Robert Boyer stellt d​ie Hypothese auf, d​ass die Kunstform d​er Brandmalerei b​is in d​ie Vorgeschichte unserer Zivilisation zurückreicht, a​ls die frühen Menschen Zeichnungen u​nd Wandmalerei m​it den verkohlten Überresten i​hrer Feuer schufen.[1]

Vorlage für Brandmalerei auf Möbeln, 1893
Brandmalerei nach Vermeers Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge

Ursprünglich wurden mit erhitzten, glühenden Metallstiften Muster in das jeweilige Material eingebrannt. Um 1880 wurde die Technik „in Künstler- und Dilettantenkreisen“[2] populär und man entwickelte dafür Brennapparate, wie den sogenannten Platina-Brennapparat, die mit Benzin oder Spiritus betrieben wurden. Heute werden elektrisch beheizte Brennstifte und -stempel benutzt. In ihrem Aufbau sind sie mit Lötkolben zu vergleichen. Die Brandmalerei selbst kann mit Pinseln farblich überarbeitet werden.

Einzelnachweise

  1. Boyer, R; The Amazing Art of Pyrography, Evanston 1993, ISBN 978-1-879260-12-2
  2. Laudien, S. 3

Literatur

  • Laudien, Minna: Anleitung zur Brandmalerei auf Holz, Leder und andere geeignete Stoffe, Leipzig 1893.
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