Bohemia (Zeitung)

Die deutschsprachige Zeitung Bohemia – Unterhaltungsblätter für gebildete Stände erschien von 1828 bis 1938 in Prag, von 1828 bis 1835 als Beilage der Prager Zeitung.

Die Morgen-Ausgabe der Bohemia vom 29. September 1909 mit Franz Kafkas Artikel Die Aeroplane in Brescia

Geschichte

Im Laufe der Zeit wurde der Name häufig gewechselt: von Unterhaltungsblätter (1828) über Bohemia oder Unterhaltungsblätter für gebildete Stände (1830), Bohemia ein Unterhaltungsblatt (1832) bis schließlich Deutsche Zeitung Bohemia (1918). Chefredakteure waren Franz Klutschak, Josef Walter, Joseph Willomitzer (1888–1900) und andere. Berühmte Mitarbeiter der nationalliberalen Zeitung waren u. a. Egon Erwin Kisch und Johannes Urzidil.

Im Laufe der Zeit gab es mehrere Verleger:

  • Gottlieb Haase Söhne (1828–1872)
  • Bohemia Aktiengesellschaft (1872–1877)
  • Franz Klutschak (1878)
  • Andreas Haase (1879–1919)
  • Alfred Korn (1919–1920)
  • Verlag Deutsche Zeitung-Aktiengesellschaft (1920–1933) mit Bruno Kafka
  • Rota-Aktiengesellschaft für Zeitung- und Buchdruck (1933–1938)

Redaktionsmitglieder waren Anfang der 1920er Jahre: Ludwig Winder, Feuilleton; Felix Adler, Musikkritiker; Paul Kisch, Theater; August Ströbbel, Kunst; Josef Stern, Politik; Ernst Weinert, stellvertretender Chefredakteur; Georg Mannheimer, Parlament; Hans Heinz Stuckenschmidt Musik und weitere Redakteure für Lokales und Sport. Albert Wesselski wurde nach dem Tod Kafkas zum Chefredakteur.

Die Zeitung wurde am 31. Dezember 1938, mit der letzten Nummer des 111. Jahrgangs, eingestellt.

Die Archive befinden sich in der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik. Seit dem Jahr 2000 erscheint die ehemalige Deutsch-Tschechische Zeitung für gute Nachbarschaft unter dem Namen Bohemia.

Literatur

  • Patricia-Charlotta Steinfeld (Hrsg.): Ludwig Winder (1889–1946) und die Prager deutsche Literatur: erste vollständige Bibliographie zum Werk Ludwig Winder. Röll, Dettelbach 2009.
Digitalisate
Weitere Weblinks
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