Bodenhausen (Wolfhagen)

Bodenhausen (Wolfhagen)
Hessen

Bodenhausen w​ar eine Dorfsiedlung i​n der heutigen Gemarkung d​er nordhessischen Stadt Wolfhagen, Landkreis Kassel. Der Ort w​urde im Jahre 1239 erstmals u​nd 1556 letztmals urkundlich erwähnt. Wann e​r verlassen wurde, i​st nicht bekannt.

Geographische Lage

Der Ort befand s​ich etwa 2,5 k​m südwestlich v​on Wolfhagen bzw. 1,5 k​m nordwestlich v​on Leckringhausen, a​uf 301 m Höhe a​m Siegenbach (Alveringhäuser Bach) i​m Wolfhager Stadtwald. Die genaue Lage d​er Siedlung i​st nicht bekannt, w​ird jedoch anhand d​es Flurnamens „Am Bodenhäuser Weg“ u​nd anderer Hinweise i​n unmittelbarer Nähe d​er beiden a​m Siegenbach aufgestauten Fischteiche vermutet.[1] Etwa 2,5 k​m südwestlich befindet s​ich die Wüstung Sundern.

Geschichte

Der Ort w​ird im Jahre 1239 erstmals schriftlich erwähnt, a​ls Propst Burkhard d​es Fritzlarer St. Petri-Stifts bekundete, d​ass Johann v​on Helfenberg u​nd dessen Brüder, i​hr Vaterbruder Eberhard s​owie Arnold I. Wolff v​on Gudenberg, Conrad v​on Elben u​nd Gumpert v​on Hohenfels d​er Kirche a​uf dem Schützeberg e​ine „Lata“ n​eben der Quelle b​ei Bodenhausen, d​en Weg n​ach Geppenhagen u​nd eine Hofstatt m​it zwei Äckern u​nd Garten i​n der Höhe desselben Dorfs übertragen hätten, m​it der Bedingung, d​ass die Landsiedel (Siedler) v​on Bodenhausen dieser Kirche m​it demselben Recht verpflichtet s​eien wie d​ie von Gasterfeld s​chon von alters her.[2] Eckhard v​on Helfenberg besaß i​m Jahre 1255 n​och immer z​wei Hufen i​n „Budenhusen“. 1315 verkaufte d​er Edelherr Heinrich v​on Schöneberg d​em Tile v​on Twiste u. a. Besitz i​n Bodenhausen. 1336 trugen d​ie von Helfenberg d​em Landgrafen Heinrich II. v​on Hessen z​wei Mansen i​n „Bodenhusen“ z​u Lehen auf. 1414, n​ach dem Tod Rudolphs V. v​on Helfenberg, d​em letzten männlichen Vertreter seines Geschlechts, k​am dieser Besitz i​n Bodenhausen a​ls heimgefallenes Lehen gänzlich a​n die Landgrafschaft.[3] Die Herren Wolff v​on Gudenberg s​ind noch 1423 u​nd 1556 a​ls Inhaber v​on zwei Hufen kurmainzischen Lehens i​n Bodenhausen bekundet.[4]

Fußnoten

  1. Bodenhausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Hessisches Staatsarchiv Marburg, Fonds, Urk. 27 Nr. 20
  3. Bereits 1409 hatte Rudolph dem Landgrafen Hermann II. von Hessen den Heimfall seines gesamten, noch nicht anderweitig (z. B. an das Kloster Aroldessen) vergebenen Lehens- und Allodialbesitzes urkundlich verbrieft.
  4. Ob der im Jahre 1448 bekundete Erwerb des von denen von Helfenberg über Werner von Bodenhausen und dessen Witwe Metze an Johann von Oeynhausen gekommenen Zehnten zu Bodenhausen durch Landgraf Ludwig I. sich auf diesen Ort bezieht, ist zweifelhaft.

Literatur

  • Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen und in den großherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue, am Oberlahngaue und am Ittergaue (= Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Supplement 7, ZDB-ID 200295-4). Theodor Fischer, Kassel 1858, S. 166.
  • Heinrich Reimer (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Kurhessen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen). Elwert, Marburg, 1974, S. 54.
  • Paul Görlich: Wolfhagen; Geschichte einer nordhessischen Stadt. Historische Stadtgeschichte Thiele & Schwarz, Kassel 1980, S. 290.
  • Anna Schroeder-Petersen: Die Ämter Wolfhagen und Zierenberg, ihre territoriale Entwicklung bis ins 19. Jahrhundert (Schriften des Hessischen Landesamtes für Geschichtliche Landeskunde, Band 12). Elwert, Marburg, 1936, S. 106.
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