Bispektralindex
Der Bispektralindex (BIS) ist ein Messwert zur Objektivierung der Tiefe einer Narkose. Dabei wird ein dimensionsloser numerischer Wert zwischen 0 und 100 auf Basis eines EEG berechnet. Je niedriger der Wert ist, desto tiefer ist die Narkose. Ziel ist die Vermeidung von intraoperativer Wachheit, aber auch von einer unnötig tiefen Narkose.
Geschichte
Die Firma Aspect Medical Systems hat den BIS 1994 vorgestellt.[1] 2003 wurde die Methode durch die amerikanische Food and Drug Administration zugelassen.[2]
Funktion
Ziel der Erhebung des BIS ist es, dass der Anästhesist die Narkosetiefe durch die Dosisanpassung der Narkotika besser steuern kann. Dazu werden mehrere Elektroden auf die Stirn des Patienten angebracht. Der Algorithmus zur Berechnung des BIS ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es ist bekannt, dass der Wert aus mehreren Parametern des EEG berechnet wird, die im Zusammenhang mit Wachheit stehen.[1] Mögliche Verfälschungen können durch Bewegungen, falsche Elektrodenpositionen und Operationsinstrumente auftreten.
Einsatz
Der BIS kann bei Operationen, auf Intensivstationen sowie bei Intensivtransporten verwendet werden. Dennoch wird er nicht standardmäßig bei jeder Operation erhoben. Es gibt keine festen Richtlinien, welche den Einsatz regeln. Weiterhin besteht auch eine Diskussion darüber, ob mit dem BIS intraoperative Wachheit wirklich besser verhindert werden kann.[2]
Einzelnachweise
- Jeffrey C. Sigl, Nassib G. Chamoun: An introduction to bispectral analysis for the electroencephalogram. In: Journal of Clinical Monitoring. Band 10, Nr. 6, November 1994, ISSN 0748-1977, S. 392–404, doi:10.1007/BF01618421 (springer.com [abgerufen am 9. November 2019]).
- Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Bispektralindex kann „Wachheit in Narkose“ nicht erkennen. 18. August 2011, abgerufen am 9. November 2019.