Binsenblättrige Segge
Die Binsenblättrige Segge (Carex maritima), auch Einwärtsgebogene Segge genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Binsenblättrige Segge | ||||||||||||
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Fruchtstand der Binsenblättrigen Segge (Carex maritima) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex maritima | ||||||||||||
Gunn. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Binsenblättrige Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die nur Wuchshöhen von 2 bis 18 Zentimetern erreicht. Sie hat einen langen und unterirdisch kriechendes Rhizom. Die Stängel sind meist seitlich gebogen und sind bei einem Durchmesser von bis zu 2 Millimetern stielrund oder undeutlich dreikantig. Die Blattspreiten sind steif und binsenförmig und meist erheblich länger als der Stängel und nur 1 bis 2 Millimeter breit.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Der Blütenstand ist ein etwa 5 bis 18 Millimeter langes und 5 bis 13 Millimeter breites kugeliges oder dreieckiges, blass rotbraunes Köpfchen aus drei bis fünf Ährchen. Die Spelzen der weiblichen Blüten sind braun, am Rand weißhäutig und haben einen grünen Mittelnerv. Die Schläuche sind zugespitzt, 3 bis 5 Millimeter lang, mit einem glatten, schief abgeschnittenen Schnabel und zuerst gelbbraun und reif schwarzbraun. Die weiblichen Blüten besitzen zwei Narben. Die Frucht ist glänzend.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60.[1]
Vorkommen
Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordeuropa und Nordafrika über den Kaukasusraum und Sibirien bis China, nach Grönland und Nord- und Südamerika. In Mitteleuropa ist die Binsenblättrige Segge ein auf die Hochalpen in Höhenlagen von 1200 bis 2900 Metern beschränktes Eiszeitrelikt, nur selten steigt sie bis 700 Meter herab. Sie ist meist selten und fehlt in Deutschland. Bis ins 19. Jahrhundert kam die Binsenblättrige Segge in Dänemark auf einigen Nordseeinseln und auf Jütland vor.
Die Binsenblättrige Segge gedeiht auf sandigen, neutralen bis schwach sauren Urgesteinsböden, auf Gletschermoränen, im Bachschotter und an Felsen. Sie ist eine Charakterart des Caricetum maritima aus dem Verband Caricion bicoloris-atrofuscae.[1]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Carex maritima erfolgte 1776 durch Johan Ernst Gunnerus. Das Artepitheton maritima heißt maritim und bezieht sich auf Vorkommen in Meeresnähe, wie sie im hohen Norden möglich sind. Synonyme für Carex maritima Gunn. sind: Carex incurva Lightf., Carex juncifolia All., Carex banata Sm., Carex melanocystis É.Desv., Carex psammogaea Steud., Carex misera Phil. nom. illeg., Carex stenophylla L.Thienem. ex Boott nom. illeg., Carex oligantha Phil. nom. illeg., Carex melanocystis var. misera Kük., Carex bucculenta V.I.Krecz., Carex camptotropa V.I.Krecz., Carex jucunda V.I.Krecz., Carex orthocaula V.I.Krecz., Carex psychroluta V.I.Krecz., Carex setina (Christ) V.I.Krecz., Carex transmarina V.I.Krecz., Carex amphilogos K.Koch.[2]
Literatur
- Wolfram Schultze-Motel: Cyperaceae. In: Wolfram Schultze-Motel (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band II. Teil 1: Angiospermae: Monocotyledones 2 (Cyperaceae – Juncaceae). Paul Parey, Berlin/Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 111–112 (erschienen in Lieferungen 1967–1980).
- Arthur Oliver Chater: Carex. In T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 300 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X, S. 250.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 174.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex maritima. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 19. April 2020.
Weblinks
- Carex maritima Gunnerus In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
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