Bijinga
Bijinga (jap. 美人画, dt. „Bilder von schönen Frauen“) bezeichnete Ukiyo-e mit Darstellungen von Frauen, die dem zeitgenössischen Schönheitsideal entsprachen.
Vor der Meiji-Zeit verwendete man den Begriff Bijin-e (美人絵) mit gleicher Bedeutung. bijin – eigentlich „schöner Mensch“ – erfuhr in der Zeit des zehnten und elften Tokugawa-Shogunats eine Bedeutungseinengung auf vornehmlich Frauen. Daher können Bijin-e auch Darstellungen von Männern einschließen. Bijinga gilt mittlerweile als Gattungsname für ukiyo-e von schönen Frauen, unabhängig von der Entstehungszeit der Kunstwerke.[1] Als Hochzeit der Bijinga gilt die Bunka-Bunsei-Zeit (Kasei-Zeit) (1804–1830) mit ihrer namensgebenden Kultur, als Torii Kiyonaga, Kitagawa Utamaro sowie Hosoda Eishi (細田 栄之; 1756–1829) diese schufen. Im Gegensatz zu den zur gleichen Zeit entstehenden yakusha-e (役者絵), ukiyo-e von Kabuki-Schauspielern, wiesen die abgebildeten Frauen keine individuellen Gesichtszüge auf.[2]
Weblinks
- bijinga im Japanese Architecture and Art Net Users System (englisch)
Einzelnachweise
- Mio Wakita: Selling Japan. Kusakabe Kimbei’s Image of Japanese Women. In: History of Photography. Mai 2009, ISSN 0308-7298, S. 209–223, doi:10.1080/03087290902768149.
- bijinga im Japanese Architecture and Art Net Users System
Anm.: Quelle schreibt „Kansei 寛政 era (1804–1830)“. Diese bezeichnet jedoch eine Ära von 1789 bis 1801. Gemeint ist jedoch die Kasei-Zeit (化政時代), abgeleitet von den Ären Bunka (文化; 1804–1818) und Bunsei (文政; 1818–1830).