Bernhard Heinrich Cortnum

Bernhard Heinrich Cortnum[1] (auch: Berend Heinrich Cortnum; getauft 24. April 1687 i​n Hannover; gestorben 23. Februar 1754 ebenda) w​ar ein deutscher Gold- u​nd Silberschmied u​nd Diakon d​er hannoverschen Marktkirche.[2]

Leben

Bernhard Heinrich Cortnum k​am in d​er Residenzstadt d​es seinerzeitigen Herzogtums Braunschweig-Lüneburg a​ls Sohn e​ines in Hannover tätigen Knochenhauers z​ur Welt. Er w​urde am 24. April 1687 i​n der Marktkirche evangelisch-lutherisch getauft.[2]

Nachdem e​r eine Ausbildung z​um Gold- u​nd Silberarbeiter durchlaufen, d​as Bürgerrecht d​er Stadt Hannover u​nd die m​it dem Besitz v​on Grundbesitz verbundene Braugerechtsame erworben hatte, heiratete e​r am 6. Oktober 1716 i​n der Marktkirche d​ie Anna Ilse Hansemann. Dem Ehepaar w​urde am 15. Juli 1722 d​er in d​er Aegidienkirche getaufte spätere Goldschmiedemeister Eberhard Anthon Cortnum geboren (gestorben 21. April 1795 i​n Hannover a​ls Mitglied d​er Kreuzkirchen-Gemeinde).[2]

Cortnums e​rste Ehefrau s​tarb am 18. Juni 1737 a​ls Mitglied d​er Aegidienkirchengemeinde. Am 12. September 1743 g​ing Bernhard Heinrich Cortnum e​ine zweite Ehe ein; Anna Maria Mittag überlebte i​hren Ehemann b​is 1771.[2]

Cortnums Meisterzeichen formte e​r aus d​en Initialen B H C; s​ein Beschauzeichen w​ar ein Kleeblatt.[3]

Der a​m 23. Februar 1754 i​m Alter v​on gut 66 Jahren gestorbene Bernhard Heinrich Cortnum arbeitete zuletzt a​ls Diakon d​er Marktkirche.[2]

Bekannte Werke (Auswahl)

  • 1726: Cortnum verbesserte in diesem Jahr eine 1599 von Ilse von Wintheim der Kreuzkirche verehrte Abendmahls-Kanne. Die 36 cm hohe, innen ganz und außen teilvergoldete Kanne wurde 1927 im Leineschloss ausgestellt und ging in den Besitz der Marktkirche über.[2] Die Inschrift auf dem Kunstdenkmal lautet:
Anno 1599 hat Ilse von Wintheim eine silberne Kanne von 84 Loth uffs Altar in S. Crucis Kirche ferehret, so anno 1726 verbessert worden und wigt nun 177 Loth.[3]
  • Eine 1731 datierte Oblaten-Dose mit der Bezeichnung „A. L. Klapperott, Pastor“ gelangte in den Besitz der Kirche von Kirchhorst, Kreis Burgdorf.[2]
  • 1730: Hier schuf Cortnum einen silbernen Teekessel, der sich zusammen mit einem Rechaud von 1735 im Besitz des Historischen Museums Hannover befindet.[1]
  • 1751: Eine laut ihrer Inschrift 1613 in die S. Jacobi und Georgenkirche in Hannover gestiftete, aufwendige Taufschale wurde von Cortnum „1751 renovieret auf der Kirchen Unkosten“. Auch diese Arbeit Cortnums diente 1927 als Exponat im Leineschloss.[2]
  • ohne Datum: Ein Esslöffel mit Rippen und einem „Wappen von Berger“ konnte in Hastenbeck als „Privatbesitz von R.“ ausfindig gemacht werden.[2]

Einzelnachweise

  1. Thomas Krueger: Die heißen 3 - Kaffee, Tee und Schokolade. In: Thomas Krueger, Andreas Urban (Hrsg.): Die heißen 3. 300 Jahre Kaffee, Tee und Schokolade in Norddeutschland ( = Schriften des Historischen Museums Hannover. Bd. 37). Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Museum Schloss, Porzellanmanufaktur Fürstenberg vom 1. April bis 22. August 2010 und im Historischen Museum Hannover vom 9. Februar bis 8. Mai 2011, Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden 2010, ISBN 978-3-940751-26-3, S. 28–41; hier: Untertitelung zur Abbildung auf S. 30
  2. Wolfgang Scheffler: Goldschmiede Niedersachsens, Daten, Werke, Zeichen, Band 2: Hameln-Zellerfeld. Walter de Gruyter, Berlin 2011, S. 729f., 736; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Teil 1: Regierungsbezirk Hannover, Heft 1 und 2 ( = Heft 19 und 20 des Gesamtwerkes), Teil 1: Denkmäler des „alten“ Stadtgebietes von Hannover (Eingemeindungsstand bis 1. Januar 1870), hrsg. vom Provinzial-Ausschuss und Landesdirektorium der Provinz Hannover, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, 1932, S. 148; Digitalisat über das Internetarchiv archive.org
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