Bergamasker Wiesenknopf
Der Bergamasker Wiesenknopf (Sanguisorba dodecandra) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wiesenknopf (Sanguisorba) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Dieser Endemit kommt nur im nördlichen Italien in den südlichen Alpen vor.[1][2]
Bergamasker Wiesenknopf | ||||||||||||
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Bergamasker Wiesenknopf (Sanguisorba dodecandra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sanguisorba dodecandra | ||||||||||||
Moretti |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Bergamasker Wiesenknopf ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 100, selten 50 bis 150 Zentimetern erreicht. Die Pflanze riecht angenehm. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder spärlich behaart (Indument).
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Meist sind drei bis acht Fiederpaare vorhanden. Die Blattfiedern sind 60 bis 100 Millimeter lang, elliptisch, an der Basis verschmälert oder gerundet und am oberen Ende spitz. Der Blattrand ist dicht und scharf gezähnt, auf jeder Seite sind 15 bis 26 Zähne vorhanden.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juli bis September.[3] Der ährige Blütenstand ist 50 bis 80 Millimeter groß. Die Blüten sind alle zwittrig. Die Kelchblätter sind hellgrün. Die Staubblätter hängen und haben die drei- oder vierfache Länge der Kelchblätter. Die meist 8 bis 12, selten 4 bis 16 angeordnet sind vor den transversalen und medianen Sepalen in Gruppen angeordnet. Sie sind anfangs weiß, verfärben sich später erst gelb und im Stadium der Bestäubung rostrot. Der Pollen ist 3-colporat. Es sind ein Fruchtblatt und ein Griffel vorhanden. Der Fruchtbecher ist schmal und spindelförmig mit zwei parallelen Paaren ausladender Flügel.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56.[4]
Vorkommen
Der Bergamasker Wiesenknopf kommt nur in den Tälern der Rätischen und Orobischen Alpen sowie der Bergamasker Alpen vor. Der Bergamasker Wiesenknop wächst auf steinigen und kiesigen Bachufern und feuchten Wiesen in der montanen bis subalpinen Höhenstufe in Höhenlagen von 700 bis 2300 Metern. Er kommt auch auf kalkarmen Böden vor. Der Bergamasker Wiesenknopf gehört zur tertiären Reliktflora der südlichen Alpen.[4]
Taxonomie
Die Erstbeschreibung von Sanguisorba dodecandra erfolgte 1833 durch Giuseppe Moretti in Biblioteca Italiana Ossia Giornale di Letteratura Scienze ed Arti, 70, Seite 436.[4][1]
Belege
Einzelnachweise
- Sanguisorba dodecandra im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 23. Oktober 2018.
- Sanguisorba dodecandra in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018.1. Eingestellt von: R. Gentili, G. Parolo, G. Rossi, T. Abeli,, 2007. Abgerufen am 23. Oktober 2018.
- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
- Gertrud Dahlgren: Sanguisorba. In: Hans. J. Conert et al. (Hrsg.): Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4 Teil 2B: Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3). Rosaceae 2. Blackwell 1995, ISBN 3-8263-2533-8.
Weblinks
- Renato Ferlinghetti: Sanguisorba dodecandra Fiore esclusivo delle Orobie.
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora.