Behaarte Karde
Die Behaarte Karde (Dipsacus pilosus L., Syn.: Virga pilosa (L.) Hill) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Karden (Dipsacus) in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae).
Behaarte Karde | ||||||||||||
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Behaarte Karde (Dipsacus pilosus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dipsacus pilosus | ||||||||||||
L. |
Merkmale
Die Behaarte Karde ist eine zweijährige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 120 Zentimeter erreicht. Sie ist aufrecht und verzweigt. Sowohl Stängel als auch Laubblätter sind mehr oder weniger stark borstenhaarig und stachelig. Die Laubblätter sind am Grund verwachsen. Die untersten sind langgestielt, eiförmig, in der Regel ganzrandig und haben manchmal zwei kleinere Seitenfiedern. Die oberen Blätter sind eiförmig-elliptisch, kurzgestielt und oft dreiteilig.
Die weiß oder gelblich-weiß gefärbten Blüten sind in einem dichten, kugeligen, kopfigen Blütenstand angeordnet, der einen Durchmesser von 2 bis 2,5 Zentimeter aufweist und vor dem Aufblühen nickend ist. Die Tragblätter sind borstig gewimpert und lang zugespitzt. Die Hüllblätter sind ein wenig länger als die Blüten.
Die Blütezeit reicht von Juli bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[1]
Ökologie
Die Behaarte Karde ist ein Hemikryptophyt. Die vormännlichen Blüten öffnen sich in konzentrischen Zonen nacheinander; sie werden von Insekten (bevorzugt von Hummeln) bestäubt.
Vorkommen
Die Behaarte Karde kommt in Mitteleuropa und dem nördlichen Südeuropa in lichten Wäldern, Auwäldern, an Flussufern, feuchten Wald- und Wegrändern, Zäunen und Hecken vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Schweiz, Belgien, Niederlande, Dänemark, Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Polen, Österreich, Liechtenstein, Slowenien, Kroatien, Serbien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, die Ukraine, die Türkei, Moldawien, den Kaukasusraum und das europäische Russland.[2]
In Deutschland ist diese Art zerstreut bis selten.
Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, intermediär kontinental verbreitet und an stickstoffreichen Standorten wachsend. Sie ist eine Verbandscharakterart der Lauchkraut-Säume (Alliarion) und kommt oft im Dipsacetum pilosi vor.[3][1]
Taxonomie
Dipsacus pilosus L. hat auch die Synonyme Cephalaria pilosa (L.) Gren. & Godr. und Virga pilosa (L.) Hill.
Verwendung
Die Behaarte Karde wird auch als Zierpflanze kultiviert.
Literatur
- Gunter Steinbach (Hrsg.), Bruno P. Kremer u. a.: Wildblumen. Erkennen & bestimmen. Mosaik, München 2001, ISBN 3-576-11456-4.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen. Die Flora von Deutschland interaktiv. Sehen – Bestimmen – Wissen. Der Schlüssel zur Pflanzenwelt. CD-ROM, Version 2.0. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.
- Siegfried Schlosser, Lutz Reichhoff, Peter Hanelt: Wildpflanzen Mitteleuropas. Nutzung und Schutz. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1991, ISBN 3-331-00301-8.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 885.
- G. Domina (2017+): Dipsacaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Dipsacaceae
- Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB für Wissenschaft. Große Reihe. Band 8104). 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8252-8104-3, S. 1036.
Weblinks
- Behaarte Karde. FloraWeb.de
- Behaarte Karde. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Dipsacus pilosus L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 1. April 2016.
- Thomas Meyer: Karde Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
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