Bech-Rafaelsen-Melancholie-Skala
Die Bech-Rafaelsen-Melancholie-Skala (BRMS[1] oder selten BRMES[2]) ist ein Fragebogen zur Erfassung von depressiven Symptomen über Fremdbeurteilung, der von der Arbeitsgruppe um Per Bech entwickelt wurde.[2] Es sollen die vorhergehenden drei Tage beurteilt werden.[2] Der Test besteht aus elf Fragen, die anhand eines strukturierten Interviews beantwortet werden sollen.[3] Jede Antwort hat fünf Stufen, so dass ein Summenwert zwischen 0 und 44 über alle Fragen erreicht werden kann.[3] Die Bearbeitungszeit wird auf 10–20 Minuten geschätzt, mit strukturiertem Interviewleitfaden bis zu 25 Minuten.[2] Der Test soll eine bessere Veränderungssensitivität haben als der HAM-D-17.[2]
Es gibt Cut-off-Werte für die Normalbevölkerung.[2] Zur Klassifizierung des Schweregrads wird angegeben:
Entwicklung
Der HAM-D-17 wurde zuerst um sechs Fragen erweitert und später auf insgesamt elf Fragen reduziert.[2] In der BRMS sind sechs rasch-homogene Fragen der HAM-D enthalten.[2] Zusätzlich enthält der Fragebogen noch fünf Fragen aus der "Cronolm-Ottosson Depressions-Skala" aus dem Jahr 1960.[2] Der Fragebogen sei analog zur Bech-Rafaelsen Manie-Skala (BRMAS) aufgebaut.[2]
Einzelnachweise
- Bernhard Strauss, Jörg Schumacher: Klinische Interviews und Ratingskalen. Hogrefe Verlag, 2004, ISBN 978-3-8409-1860-5, S. 55–58 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Jules Angst: Handbuch bipolare Störungen: Grundlagen – Diagnostik – Therapie. W. Kohlhammer Verlag, 2006, ISBN 978-3-17-018450-3, S. 79 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- David Althaus: Praxismanual Depression: Diagnostik und Therapie erfolgreich umsetzen. Deutscher Ärzteverlag, 2007, ISBN 978-3-7691-0496-7, S. 76 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).