Baiocco (Münze)
Baiocco (auch Bajocco, Plural Baiocchi oder Bajocchi) ist eine historische Münze des Kirchenstaates. Die Herkunft des Namens ist strittig.[1] Erstmals taucht er um 1420 in Sulmona und Sora auf, wo er die silbernen Bolognini bezeichnet. Von ihnen wurde der Name etwa um 1450 auf die päpstlichen Bolognini übertragen.[1]
In der Regierungszeit von Papst Julius II. galten im Kirchenstaat
Von 1726 bis 1870 wurde der Baiocco als kupferne Scheidemünze geprägt[3]; gegen 1800 zum Teil in riesigen Stückzahlen.[1] Der Wert der 12 Gramm schweren Kupfermünze betrug 1/100 Scudo. Ein Baiocco war in 5 Quattrini unterteilt. Neben ganzen Baiocchi wurden halbe und doppelte Baiocchi, sowie zur Regierungszeit von Pius VI. auch Münzen zu 2 ½ und 5 Baiocchi geprägt. Während der Römischen Republik von 1849 war auch eine 3-Baiocchi-Münze in Umlauf.
Im Königreich beider Sizilien (1816–1861) existierte ebenfalls eine Baiocco genannte Scheidemünze im Wert von 2 Grani; auch in der für sechs Monate unabhängigen Romagna (1859–1860) zirkulierte der Baiocco.
Weblinks
Einzelnachweise
- Friedrich Freiherr von Schrötter (Hrsg.): Wörterbuch der Münzkunde. Berlin/Leipzig 1930, S. 54.
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z. (2005), S. 158
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, ISBN 978-3-89441-550-1. S. 37.