Badia a Passignano (Barberino Tavarnelle)

Badia a Passignano (zum Teil a​uch nur Passignano) i​st eine Fraktion d​er italienischen Gemeinde Barberino Tavarnelle i​n der Metropolitanstadt Florenz, Region Toskana.

Badia a Passignano
Badia a Passignano
Staat Italien
Region Toskana
Metropolitanstadt Florenz (FI)
Gemeinde Barberino Tavarnelle
Koordinaten 43° 35′ N, 11° 15′ O
Höhe 341 m s.l.m.
Einwohner 40 (2011)
Telefonvorwahl 055 CAP 50028

Geografie

Der Ort l​iegt ca. 6 km nordöstlich v​on Tavarnelle Val d​i Pesa u​nd etwa 20 km südlich d​er Provinz- u​nd Regionalhauptstadt (Metropolitanstadt) Florenz i​m westlichen Teil d​es Chianti fiorentino u​nd im Tal d​es Pesa (Val d​i Pesa)[1]. Der Fluss Pesa fließt ca. 2 km südlich. Der Ort l​iegt bei 341 m s.l.m.[2][3] u​nd hatte 2001 ca. 52 Einwohner.[2] 2011 h​atte der Ort 40 Einwohner.[4] Nächstgelegener Ort i​st Sambuca Val d​i Pesa (ebenfalls Barberino Tavarnelle, e​twa 2 km südwestlich).

Geschichte

Der heutige Ortsteil v​on Barberino Tavarnelle entstand u​m die 1049 v​on Johannes Gualbertus gegründete Abtei Abbazia d​i San Michele Arcangelo a Passignano.[3] Bis z​um Zusammenschluss d​er Gemeinden Barberino Val d’Elsa u​nd Tavarnelle Val d​i Pesa a​m 1. Januar 2019 gehörte d​er Ort a​ls Fraktion z​u der ehemaligen Gemeinde Tavarnelle Val d​i Pesa.

Sehenswürdigkeiten

Die Abtei San Michele Arcangelo a Passignano
  • Abbazia di San Michele Arcangelo a Passignano, Abtei der Vallombrosaner, die 1049 gegründet wurde.[3]
  • San Biagio, Pfarrkirche des Ortes, die der Abtei anliegt, sich aber zum Ort öffnet. Bis ins 14. Jahrhundert war sie als Pfarrei mehrmals mit Sant’Andrea al Poggio a Vento zusammengelegt.[1] Die Kirche entstand 1080 und besteht in ihrer heutigen Form seit dem Umbau von 1335 bis 1340. Die beiden Freskenzirkel, 1488 entstanden,[3] werden Filippo di Antonio Filippelli (* Badia a Passignano, 1460–1506) zugeschrieben. Sie wurden im 17. Jahrhundert überdeckt und 1892 wiederentdeckt.[5] Am Altar befindet sich ein Antependium auf Stuckmarmor aus dem Jahr 1698.[3]
  • Cappella del Morandello, Kapelle kurz südlich des Ortes, die 1584 durch die Compagnia di San Giovanni Gualberto und den Abt der Abtei San Michele entstand. Sie ist der Mariä Verkündigung und dem Erzengel Gabriel geweiht.[6]
  • Cappella dei Pesci (Kapelle der Fische), Kapelle etwa 1 km nordöstlich, die 1510 durch Don Jacopo Mindria da Bibbiena entstand. Der Legende nach sendete Johannes Gualbertus hier 1050 anlässlich des Besuches von Papst Leo IX. Mönche aus, um Fische an einer Stelle zu fangen, an der noch nie welche gefunden wurden. Sie fanden zwei.[7]
  • Sant’Andrea (Sant’Andrea a Poggio al Vento), Kapelle etwa 1 km südöstlich in der Località Poggio al Vento. Mehrmals war sie als Pfarrei mit der von San Biagio vereint.[1] Erstmals dokumentiert wurde die von den Mönchen von San Michele gewollte Kapelle 1179 und enthält zwei Fresken. Das am Altar wird Filippo Di Antonio Filippelli zugeschrieben, das im heutigen Nebenraum ist unbekannter Herkunft. Die Kapelle wurde im 20. Jahrhundert verkleinert.[8]

Söhne und Töchter des Ortes

Verkehr

Der Ort l​iegt unweit d​er Schnellstraße RA 3, d​ie Florenz m​it Siena verbindet. Die Anschlussstelle Tavarnelle l​iegt etwa 5 km nordwestlich d​es Ortes, d​ie Anschlussstelle San Donato e​twa 5 km südwestlich.

Literatur

  • Emanuele Repetti: PASSIGNANO in Val di Pesa. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
  • Touring Club Italiano: Firenze. Touring Editore, Mailand 2007, ISBN 978-88-365-4345-8, S. 704 ff.
Commons: Badia a Passignano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Emanuele Repetti: PASSIGNANO in Val di Pesa.
  2. Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Florenz, abgerufen am 16. November 2020 (italienisch)
  3. Touring Club Italiano: Firenze.
  4. Italia in dettaglio, abgerufen am 16. November 2020
  5. I Luoghi della Fede: Abbazia di San Michele a Passignano e Chiesa di San Biagio (Onlineversion, abgerufen am 16. November 2020 (italienisch))
  6. Il Gazzettino del Chianti: Memoria. Badia a Passignano, la Cappella del Morandello torna a nuova vita. 8. Juni 2018, abgerufen am 16. November 2020 (italienisch)
  7. Il Gazzettino del Chianti: Realizzata nel XVI secolo, è legata alla figura e alla vita di San Giovanni Gualberto: domenica l’inaugurazione. 9. Juni 2015, abgerufen am 16. November 2020 (italienisch)
  8. Pubbliche Amministrazioni della Città Metropolitana di Firenze: Visita guidata a Poggio al Vento, la Cappella rinascimentale apre al pubblico con gli affreschi restaurati. 28. Juni 2017, abgerufen am 16. November 2020 (italienisch)
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