Babak Khalatbari
Babak Khalatbari (* 1975 in Witten) ist ein deutscher Politikwissenschaftler. Er hat an den Universitäten Münster, Köln und Kuwait studiert. Sein wissenschaftlicher Fokus umfasst den Mittleren und Nahen Osten mit speziellem Schwerpunkt auf die Region des Persisch-Arabischen Golfes sowie Pakistan und Afghanistan.
Leben
Khalatbari ist 1975 in Witten an der Ruhr in Nordrhein-Westfalen geboren. Nach dem Abitur absolvierte er seinen Wehrdienst beim Panzerbataillon 203 in Hemer und in Shilo, Kanada. Nach seinem Magisterstudium sammelte er Berufserfahrungen in Deutschland, Saudi-Arabien und Nordafrika. Während seiner Promotionszeit absolvierte er den Basic Training Course for the Deployment of Civilian Personnel in International Peace Operations (ZIF), Auswärtiges Amt und schloss diesen Kurs im Jahr 2003 ab. 2004 verlieh ihm die Universität Münster für seine Promotion über die euro-mediterranen Beziehungen den Dr. phil. Khalatbari promovierte bei Reinhard Meyers und Wichard Woyke.
2005 leitete Khalatbari das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kabul, Afghanistan. Von 2008 bis 2013 leitet er auch das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Pakistan.[1] Im August 2006 erhielt Khalatbari durch ISAF Deputy Commander, Generalmajor Hans-Werner Ahrens, eine medal for excellence für seine in Afghanistan geleisteten Dienste in dem Bereich der zivil-militärischen Beziehungen. Khalatbari war 2006 Mitglied der damaligen ad-hoc Arbeitsgruppe Afghanistan der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Im November 2010 fungierte er als deren Sachverständiger bei der öffentliche Anhörung des Auswärtigen Ausschusses zum Thema: „Kriterien zur Bewertung des Afghanistan-Einsatzes“.[2] Am 28. Oktober 2010 schilderte er während eines Symposiums des Bundesnachrichtendienstes im Panel „Wiederaufbau im zehnten Jahr - Lektionen“ die Missstände im politischen Sektor in Afghanistan. Eine Wahlreform kombiniert mit einer neuen Wählerregistrierung sind seiner Meinung nach dringend angeraten. Eine ehrliche Bestandsaufnahme ließe sich mit einer afghanischen Weisheit zusammenfassen: »Ein Gebäude stürzt früher oder später ein, wenn der erste Stein falsch gesetzt ist.« Es muss demnach in diesem Sektor nachgebessert werden, um einen möglichen Systemkollaps zu verhindern.[3] Khalatbari publiziert regelmäßig zu Afghanistan,[4] Pakistan[4] und Iran[5] sowie über die Talibanbewegung[6] und Terrorismus.[7] Seit 2013 arbeitet Khalatbari im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).[8][9] 2016 war er Teil der "Operation Sophia", einem Einsatz, bei dem gegen Schlepper vorgegangen wird und Flüchtlinge aus Seenot gerettet werden.[10][11]
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.kas.de/dortmund/de/events/42048/
- bundestag-nachrichten.de: Babak Khalatbari. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 16. August 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Geheimdienste/bnd-afgh.html
- Afghanistan lässt sich ohne seine Nachbarn nicht stabilisieren. In: nzz.ch. 17. Februar 2010, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- Kalkül mit dem Opfermut. In: nzz.ch. 11. März 2003, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- Babak Khalatbari in Kabul: After The Taliban: Fundamentalists Rise Again in Afghanistan. In: Spiegel Online. 8. September 2006, abgerufen am 10. Juni 2018.
- http://www.bpb.de/publikationen/ES0GG0,0,0,Afghanistan_unter_dem_Terror_der_Taliban.html
- BMZ: Verlässliche Partnerschaft in Zeiten des Umbruchs. In: www.bmz.de. BMZ, 1. Mai 1014, abgerufen am 19. Oktober 2016 (englisch).
- André Wüstner: BMZ – das unbekannte Wesen? In: www.dbwv.de. DBwV, 12. September 2013, abgerufen am 18. Oktober 2016 (deutsch).
- Bianca Hauda: 1LIVE Talk. In: www.ardmediathek.de. 1Live, 4. Mai 2016, archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen am 16. August 2021 (deutsch).
- Michael Vaupel: Wittener rettet Flüchtlinge aus dem Mittelmeer. In: www.derwesten.de. WAZ, 19. Oktober 2016, abgerufen am 19. Oktober 2016 (deutsch).