Bürgerspital (Bad Leonfelden)
Das Bürgerspital in der oberösterreichischen Stadt Bad Leonfelden, Spitalgasse 1, ist ein ehemaliges Bürgerspital mit angebauter Spitalkirche, Linzer Straße 3. Beide Bauwerke stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert und sind gesondert denkmalgeschützt.[1]
Geschichte
Am 10. Dezember 1505 wurde in Leonfelden vom zuständigen Richter und dem Rat diese Versorgungseinrichtung gegründet. Im verloren gegangenen Stiftsbrief stand, dass die Behausung des Bürgers Paul von den Bürgern des Marktes Leonfelden gekauft und darin ein Bürgerspital „für die Verpflegung und Betreuung verarmter und kranker Bürger und deren Kinder“ eingerichtet werden sollte.[2] Die Finanzierung und Verwaltung des Bürgerspitals samt den dazugehörenden wirtschaftlichen Gebäuden oblag der Bürgerschaft.
Für das geistige Wohl sorgte ein Spitalsgeistlicher, der dem Pfarrer der Stadtpfarrkirche Leonfelden unterstellt war. Die Spitalkirche in Bad Leonfelden wurde in den Jahren 1517 bis etwa 1520 errichtet. Die Pfleglinge konnten in ihren Betten ebenerdig in die Kirche transportiert werden, um dort ihre täglichen Stiftungsgebete zu verrichten.[3]
Kaiser Joseph II. ließ während seiner Regierungszeit insgesamt 24 Klöster im Land ob der Enns schließen und per Dekret vom 9. August 1783 alle Bruderschaften auflösen. Am 6. Jänner 1787 wurde auch die Spitalkirche gesperrt.[4]
In den Jahren 1987 und 2013 im Zuge der Landesausstellung wurde der mittelalterliche Fürsorgekomplex renoviert.[5]
Literatur
- Martina Birngruber: Das Bürgerspital und die Spitalkirche in Bad Leonfelden – Zeugnis christlicher Nächstenliebe und spätgotischer Baukunst. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 2013 (zur oö. Landesausstellung 2013), S. 4–21, land-oberoesterreich.gv.at [PDF]
Weblinks
Einzelnachweise
- Oberösterreich, unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. In: bda.gv.at. Abgerufen am 3. Februar 2020.
- Birngruber 2013, S. 4.
- Birngruber 2013, S. 9.
- Birngruber 2013, S. 11.
- Birngruber 2013, S. 16.