Bünzer Wassermühle
Die Bünzer Wassermühle ist eine gut erhaltene Wassermühle aus dem 16. Jahrhundert im Ortsteil Bünzen der Gemeinde Aukrug. Heute ist die Mühle nicht mehr in Betrieb.
Geschichte
Die Mühle wurde in Fachwerkbauweise erstellt und verfügt über ein oberschlächtiges Wasserrad mit einem Durchmesser von 3,25 m. Das genaue Baujahr ist unbekannt, es sind aber bereits Reparaturen im Jahr 1594 dokumentiert. 1769 wurde das Mühlengebäude neu errichtet oder zumindest stark ausgebessert. Im Inneren der Mühle befindet sich eine vollständige Einrichtung mit Kegelrad, Stirnradgetriebe für zwei Gänge und einer Quetsche.
Bei der Mühle handelt es sich um eine sogenannte Königsmühle mit Mühlenzwang, in der die königlichen Untertanen aus den Dörfern Bünzen, Innien, Homfeld, Bargfeld und Böken, die heute als Gemeinde Aukrug zusammengefasst sind, sowie aus Gnutz mahlen lassen mussten. Für die klösterliche Untertanen bestand Mühlenzwang für die nächste klösterliche Mühle in Springhoe, etwa 15 Kilometer entfernt.
Sonstiges
Die Mühle ist als Wahrzeichen der Region auf dem touristischen Hinweisschild für den Naturpark Aukrug an der A7, nahe der Ausfahrt Neumünster-Mitte abgebildet. Der Weg an der Mühle war im Mittelalter Teil der Lübschen Trade und führte über Ehndorf nach Neumünster.
Bilder
Literatur
- Karl-Heinz Freiwald: Von Wind und Wasser getrieben. Es gab einmal mehr Mühlen als Kirchtürme in Schleswig-Holstein. Die Geschichte der "Windjammer an Land" und die der "uralten Wassermüller", Jahrbuch für Schleswig-Holstein, Heimatkalender 2005
- Georg Reimer: Die Geschichte des Aukrugs, 2. verbesserte und veränderte Auflage, Rendsburg 1959.
- Georg Reimer: Die Wassermühlen im Amte Rendsburg, Heimatkundliches Jahrbuch 1955 für den Kreis Rendsburg, S. 84–129, Verlag Heinrich Möller
- Walter Heesch: Windmühlen in Schleswig-Holstein in alten Ansichten, Bd. 8, 1996
- Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, 5. Auflage 1982, Seite 623