Böhmischer Barock

Der Böhmische Barock ist eine Strömung innerhalb der Kultur- und Kunstgeschichte, die sich im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik ausbreitete und vor allem eine große Anzahl von Kirchenbauten und Adelspalästen umfasst. Berühmte Vertreter des böhmischen Barock waren u. a. Christoph Dientzenhofer und sein berühmterer Sohn Kilian Ignaz Dientzenhofer, Johann Blasius Santini-Aichl (auch: Giovanni Santini), Johann Michael Ludwig Rohrer, Franz Maximilian Kaňka und Matthias Bernhard Braun.

Historischer Hintergrund

Nach der berühmten Schlacht am Weißen Berg, in der das böhmische Heer am 8. November 1620 von den kaiserlichen Truppen vernichtend geschlagen wurde, kam Böhmen wieder unter habsburgische Herrschaft und wurde für die folgenden fast 300 Jahre Österreich angegliedert. Als Könige von Böhmen nutzten die Habsburger in der Folgezeit ihre neu gewonnene Macht, um die Gegenreformation und die damit verbundene Rekatholisierung Böhmens durchzusetzen. Mit Hilfe des Jesuitenordens und eines absolutistischen Regierungsstils gelang den habsburgischen Kaisern in Böhmen eine so umfassende und erfolgreiche Durchsetzung der Gegenreformation wie in kaum einer anderen Region Europas.

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