August Richardsen

Leben

August Richardsen, Sohn e​ines Marschbauern, absolvierte n​ach abgelegter Reifeprüfung e​ine landwirtschaftliche Ausbildung. Nach e​iner mehrjährigen praktischen Tätigkeit a​uf diesem Gebiet wandte e​r sich d​em Studium d​er Agrarwissenschaften a​n den Universitäten Jena u​nd Leipzig, d​er Landw. Hochschule Berlin u​nd schließlich d​er Landw. Akademie Bonn-Poppelsdorf zu, w​o er d​as Examen a​ls Diplomlandwirt ablegte. 1902 promovierte e​r an d​er  Universität Jena z​um Dr. phil. Nach d​er Prüfung a​ls Tierzuchtbeamter s​owie als Landwirtschaftslehrer w​urde er i​n der Tierzuchtabteilung d​er Landwirtschaftskammer für d​ie Provinz Sachsen i​n Halle (Saale) u​nd als Leiter d​er Ackerbauschule i​n Norden tätig. Am 28. Februar 1910 habilitierte e​r sich i​n Poppelsdorf für d​as Fach Landwirtschaft u​nd wurde a​m  30. April 1910 d​urch die Universität Jena z​um außerordentlichen Professor ernannt. Schon v​ier Monate später folgte e​r dem Ruf n​ach Poppelsdorf, n​ahm das Angebot a​ls ordentlicher Professor für Landwirtschaft a​n und w​urde Leiter d​es Instituts für Tierzucht u​nd Molkereiwesen. Diese Stellung behielt e​r bis z​u seiner krankheitsbedingten Emeritierung i​m Jahre 1929. Er w​ar anschließend i​mmer noch fachwissenschaftlich-literarisch tätig u​nd verstarb 1957 i​m Alter v​on 83 Jahren i​n Hamburg-Bahrenfeld.

August Richardsen, Autor zahlreicher Zeitschriftenaufsätze, w​urde als Ausländisches Mitglied i​n die Königlich Schwedische Akademie für Forst- u​nd Landwirtschaft i​n Stockholm aufgenommen. Er w​ar Mitglied d​es Corps Agraria Bonn.[1]

Schriften

  • Die Marsch- und Halligwirtschaft Nordfrieslands und der gegenwärtige Stand der Seebauten im nordfriesischen Wattenmeer, Dissertation, Jena, 1902
  • Die schwedische Rinderzucht, P. Parey, Berlin, 1910
  • Wägeliste und Weidebuch, Hannover, 1910
  • Zehn Jahre Sortenversuche in der akademischen Gutswirtschaft Dikopshof, P. Parey, Berlin, 1915
  • Fütterungsversuche in der akademischen Gutswirtschaft Dikopshof, P. Parey, Berlin, 1916
  • Die kombinierten Wettbewerbe in der Rinderzucht und ihr weiterer Ausbau, P. Parey, Berlin, 1928
  • Borstenvieh mit wenig Speck, Neumann, Neudamm, 1931

Literatur

  • Gerhard Lüdtke (Hrsg.), Werner Schuder (Hrsg.), Joseph Kürschner (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1928/29. 3. Ausgabe, De Gruyter, Berlin 1929, ISBN 3111071685, Seite 1913.
  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? : Das deutsche Who's who. XI. Ausgabe von Degeners Wer ist's?, 2. ergänzte Auflage, Arani Verlag, Berlin, 1951. Seite 527.
  • Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie, Bände 6-7, DLG-Verlag., 1958, Seite 111.
  • Theophil Gerber: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin – Biographisches Lexikon. NORA Berlin, 4. erw. Aufl. 2014, S. 619.
  • Heinrich Havermann: Nachruf für em. o. Professor der Landwirtschaft Dr. phil. August Richardsen. In: Züchtungskunde, 29, 1957, H. 5, S. 189–190.
  • Mitteilung des Archivs der Universität Bonn vom 8. Juli 2020 (Az.: 521-0446/20)

Einzelnachweise

  1. Erwin Willmann (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Rudolstädter Corpsstudenten. (AH. Liste des RSC.), Ausgabe 1928, Nr. 3866
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