August Behr (Physiker)
August Wilhelm Behr (* 28. April 1937 in Bad Neustadt an der Saale) ist ein deutscher Physiker, Fachhochschullehrer und Gründungspräsident der Fachhochschule Amberg-Weiden .
Leben
Er wurde als Sohn von Wilhelm Behr (Landwirt und Stadtinspektor) und dessen Ehefrau Berta Behr, geb. Freibott, geboren. Von 1943 bis 1948 besuchte Behr die Volksschule in Bad Neustadt a.d. Saale, anschließend bis 1957 das Städtische Realgymnasium. Im Wintersemester 1957/1958 erfolgte die Aufnahme des Studiums der Physik an der Technischen Hochschule München, mit dem Abschluss der Diplom-Hauptprüfung für Physiker in elf Zeitsemestern.[1] Danach wurde Behr Assistent am I. Physikalischen Institut der Technischen Hochschule Darmstadt bei Wilhelm Waidelich. 1968 wurde er mit einer Dissertation zum Thema "Gitterdefekte in KCI nach Röntgenbestrahlung"[2] promoviert. Zum 1. März 1969 wurde Behr Dozent am Oskar-von-Miller-Polytechnikum in München.
1972 wurde Behr zum Professor im Fachbereich Feinwerk- und Mikrotechnik/Physikalische Technik an die Fachhochschule München berufen.[1] Von 1976 bis 1993 war er Dekan des Fachbereichs und Mitglied im Senat der Fachhochschule München. Im Jahr 1980 war Behr Vorsitzender der Fachrichtungskommission Feinwerk- und Mikrotechnik, in welcher die Studienrichtungen "Produktion und Automatisierung" sowie "Medizintechnik" entwickelt wurden.
Von 1974 bis 1980 war Behr Vorsitzender des Verbandes der Hochschullehrer an Fachhochschulen in Bayern (VHB). Bei der Novellierung des Bayerischen Hochschulgesetzes gelang es ihm, mit Hilfe des Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß erstmals die Forschung an Fachhochschulen im Bayerischen Hochschulgesetz zu verankern.
1992 übernahm Behr den Vorsitz des Strukturbeirates für die zu gründende Fachhochschule Amberg-Weiden (Oberpfalz). Zum 1. September 1994 wurde er durch Staatsminister Hans Zehetmair zum Präsidenten der Fachhochschule Amberg-Weiden ernannt. Er übte dieses Amt bis September 2003 aus.[3][4][5][6]
Behr wurde am 23. Oktober 1997 zum stellvertretenden Vorsitzenden der Konferenz der Präsidenten und Rektoren der bayerischen Fachhochschulen gewählt. Im Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien vertrat er von 2001 bis 2006 die Interessen der bayerischen Universitäten und Fachhochschulen. Als Vertrauensdozent für Stipendiaten der Hanns-Seidel-Stiftung wirkte Behr bei den Auswahlverfahren mit. Weitere wichtige Funktionen übte Behr zum Beispiel im Beirat der VDI/VDE-Gesellschaft Mikro- und Feinwerktechnik (GMF), als Vorsitzender im Kuratorium des Sprachen- und Dolmetscher-Instituts München (SDI) oder im Beirat des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts e.V. (OTTI) aus.
Behr wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Ehrenplakette des VDI[1] und den Bürgermedaillen in Gold der Städte Amberg und Weiden ausgezeichnet, und ist Ehrensenator der heutigen Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden.[7] Auf Vorschlag des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber wurde Behr am 21. September 2003 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[1] verliehen.[8]
Einzelnachweise
- Goldenes Diplom für Prof. Dr. August Behr. In: rhoenundsaalepost.de. 17. Dezember 2013, abgerufen am 1. Dezember 2021.
- August W. Behr: Gitterdefekte in KCl nach Röntgenbestrahlung. 1968, DNB 481618317 (Dissertation Fachhochschule München).
- Fachhochschule Amberg-Weiden: Pressespiegel 1995, Amberg 1995
- Staatliches Hochbauamt Amberg: Umbau der Kaiser-Wilhelm-Kaserne zur Fachhochschule, Amberg 1998
- Fachhochschule Amberg-Weiden (Hrsg.): Fachhochschule Amberg-Weiden. Eine Region mit Zukunft. Dokumentation der Eröffnung, Amberg 1997
- Gründungspräsident Prof. Dr. August W. Behr feiert 80. Geburtstag. In: oth-aw.de. 3. Mai 2017, abgerufen am 1. Dezember 2021.
- Senat: Das Parlament der Hochschule. In: oth-aw.de. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
- Medienhaus Der neue Tag: Premiumbeilage 10 Jahre Fachhochschule Amberg-Weiden, Weiden 2004