Athleten Deutschland
Athleten Deutschland e.V. ist ein deutscher Verein, der die Interessen von deutschen Kaderathleten unabhängig und professionell vertritt. Die Gründung wurde auf der Vollversammlung der Athletenvertreter der deutschen Leistungssportler am 15. Oktober 2017 in Köln beschlossen. 45 Teilnehmer unterschrieben zu diesem Zweck das Gründungsprotokoll.[1][2] Der Sitz des Vereins ist Berlin.[3]
Athleten Deutschland e. V. | |
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Zweck: | Interessenvertretung |
Vorsitz: | Karla Borger |
Geschäftsführer: | Johannes Herber |
Gründungsdatum: | 15. Oktober 2017 |
Mitgliederzahl: | ca. 1400 |
Mitarbeiterzahl: | 6 |
Sitz: | Berlin |
Website: | athleten-deutschland.org |
Arbeit des Vereins
Athleten Deutschland e.V. ermöglicht allen Athleten mit Bundeskaderstatus eine kostenlose Mitgliedschaft im Verein. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft unterstützt Athleten Deutschland e.V. seine Mitglieder in den folgenden Bereichen:
- Stimme – Interessen stark und unabhängig vertreten
- Schutz – Athletenrechte schützen, ausbauen und durchsetzen
- Perspektive – Sportliche und persönliche Entfaltung ermöglichen
Athleten Deutschland e. V. verfolgt die Mission „ein deutsches Sportsystem, das Athlet*innen weltbeste Bedingungen zur Entfaltung ihrer sportlichen und persönlichen Potenziale bietet und sie als Menschen achtet“, zu schaffen. Athleten Deutschland e. V. bietet seinen Mitgliedern kostenlose Rechtsberatung durch ein „Legal Council“, das aus vier Anwälten aus dem Gebiet des Sportrechts besteht.
Zielsetzung
Mit dieser Interessenvertretung wollen die Leistungssportler unabhängiger vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) werden und professioneller eigenständig ihre Anliegen vertreten können.[2][4][5] Deutscher Bundestag und Bundesinnenministerium unterstützen die Initiative der Leistungssportler und fördern den Verein jährlich mit 450.000 Euro.[6]
Athleten Deutschland setzt sich für grundlegende Veränderungen im deutschen und internationalen Sportsystem ein. Der Schutz, die Perspektive und die paritätische Mitbestimmung der Athleten stehen dabei im Mittelpunkt.
Gemeinsam mit seinen Mitgliedern will der Verein „für weltbeste Rahmenbedingungen“[7] kämpfen, die den Sportlern die Möglichkeit bieten, „ihre sportlichen und persönlichen Potenziale zu entfalten“[7]
Athleten Deutschland formuliert die Ziele auf seiner Website wie folgt: „Wir treten ein für fairen und sauberen Sport, frei von Missbrauch und Gewalt, Manipulation und Misswirtschaft. Zur Erfüllung unserer Mission kollaborieren wir mit verschiedenen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, sowie mit gleichgesinnten Partnern in Europa und der Welt.“[7]
Interessenschwerpunkte in der Arbeit des Vereins sind bessere Bezahlung, bessere Trainings- und Lebensbedingungen, die Planung der Karriere nach dem Sport und mehr Eigenständigkeit.[5] Einige Sportler fühlten sich von Verbänden „gegängelt“, etwa durch das neue Spitzensportkonzept des DOSB mit seiner Konzentration auf Leistungssportzentren, oder fänden deren Reaktionen zum Beispiel auf das flächendeckende Doping Russlands als zu schwach.[5] Weiterhin gehört die Schaffung eines Netzwerk unter den Athletensprechern zu den Zielen des Vereins.[4]
Präsidium
Am 30. Oktober 2021 wurde auf der 4. Mitgliederversammlung von Athleten Deutschland ein neues Präsidium, bestehend aus aktiven und ehemaligen Sportlern, gewählt. Es besteht aus:[8]
- Karla Borger (Präsidentin)
- Tobias Preuß (Vizepräsident)
- Fabienne Königstein
- Mareike Miller
- Lukas Kohl
- Dajana Eitberger
- Léa Krüger
Gründungspräsidium
Das Gründungspräsidium (2017–2021) von Athleten Deutschland bestand aus folgenden ehemaligen Sportlern[7]:
- Max Hartung (Präsident)
- Manuela Schmermund (Vizepräsidentin)
- Jonathan Koch
- Amélie Ebert
- Elena Gilles
- Moritz Geisreiter
- Marc Zwiebler
Geschäftsstelle
Seit 2019 arbeitet der Verein mit einer hauptamtlichen Geschäftsstelle. Im August 2020 hat der Verein die Räumlichkeiten der Geschäftsstelle in Berlin-Charlottenburg bezogen. Mitglieder der Geschäftsstelle sind[9]:
- Johannes Herber, Geschäftsführer
- Sascha Leutloff, Referent der Geschäftsführung
- Josefine Bürgel, Verwaltung
- Maximilian Klein, Beauftragter für internationale Sportpolitik und Organizing
- Hannah Pohl, Referentin für Mitgliedermanagement und -entwicklung
- Julia Hollnagel, Referentin für Kommunikation und Marketing
Kritik
Der DOSB sah zum Zeitpunkt der Gründung keine Notwendigkeit für eine unabhängige Athletenvertretung, denn die Sportler würden aus seiner Sicht bereits durch die Athletenkommission des DOSB vertreten,[4] und durch die Vereinsgründung entstünden Parallelstrukturen. Darüber hinaus sei zu befürchten, dass mögliche öffentliche Gelder für den neuen Verein an anderer Stelle im Spitzensport abgezogen würden.[1][2][5]
Der Sprecher der Spitzenverbände Siegfried Kaidel hatte schon zu einem frühen Zeitpunkt seine Unterstützung für das Projekt ausgesprochen.[10] Auch Nationale Anti-Doping Agentur und Stiftung Deutsche Sporthilfe befürworten die gestiegenen Autonomie der Spitzensportler.
Einzelnachweise
- Ulrich Hartmann: Athleten starten Revolution im deutschen Sport, Sportpolitik, auf: sueddeutsche.de, vom 16. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017.
- Topsportler gründen Verein «Athleten Deutschland», Interessenvertretung, auf: augsburger-allgemeine.de, vom 18. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017.
- Kontakt. In: Athleten Deutschland e.V. Abgerufen am 28. September 2020 (deutsch).
- Andrea Schültke im Gespräch mit Klaas Reese: Selbstbewusst und selbstbestimmt, Athleten Deutschland, auf: deutschlandfunk.de, vom 14. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017.
- Peter Ahrens: Funktionärsdämmerung, Neuer Athletenverein, auf: spiegel.de, vom 16. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017.
- News. 4. Februar 2019, abgerufen am 4. Februar 2019.
- Über uns. Athleten Deutschland e.V., abgerufen am 21. September 2020.
- Athleten Deutschland: Athleten Deutschland wählt neues Präsidium. In: www.athleten-deutschland.org. 31. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021.
- Geschäftsstelle. Abgerufen am 22. September 2020.
- DRV-Vorstand: News: „Athleten Deutschland“ gegründet. 16. Oktober 2017, abgerufen am 4. Februar 2019.