Asaph Hall
Asaph Hall (* 15. Oktober 1829 in Goshen, Connecticut; † 22. November 1907 in Annapolis, Maryland) war ein US-amerikanischer Astronom und ist der Entdecker der beiden Marsmonde Phobos und Deimos.
Halls Vater war Uhrenfabrikant, dessen Geschäfte schlecht liefen und der starb, als Asaph 13 Jahre alt war. Nach dem Tode seiner Eltern nahm Hall eine Lehre als Zimmermann an und besuchte anschließend die Universität Michigan, an der er Astronomie studierte. Aus Geldmangel war er gezwungen, die Universität zu verlassen und 1857 eine Stelle am Harvard-College-Observatorium in Cambridge anzunehmen. Dort wurde er ein Experte im Berechnen von Umlaufbahnen. Im August 1862 wechselte Hall an das United States Naval Observatory in Washington, D.C., wo er bis 1891 blieb. Dort wurde er 1863 Professor für Mathematik.
1877 stand der Mars ungewöhnlich günstig für die beobachtenden Astronomen, die weltweit ihr Augenmerk auf den roten Planeten richteten. Dies führte einerseits zur Entdeckung der „Marskanäle“ durch Giovanni Schiaparelli und andererseits zur Entdeckung der beiden Marsmonde Phobos und Deimos durch Hall. Hierbei wurde er sehr tatkräftig von seiner Frau Chloë Angeline Stickney Hall unterstützt, die ihn immer wieder zu weiteren Beobachtungen ermutigte. Hall benutzte dazu den großen 26-Zoll-Refraktor „Great Equatorial“, das seinerzeit größte Instrument dieser Art weltweit. Hall berechnete auch die Umlaufbahnen der beiden Monde. Mit seiner Frau hatte er vier Kinder.
Seit 1875 war Asaph Hall Mitglied der National Academy of Sciences und seit 1878 der American Philosophical Society.[1] 1879 erhielt er die Goldmedaille der Royal Astronomical Society von Großbritannien und wurde in die American Academy of Arts and Sciences sowie in die Académie des sciences[2] gewählt. Am 5. Dezember 1880 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg gewählt.[3] 1891 verließ Hall Washington und ging nach Annapolis, wo er 1907 starb.
Der Mondkrater Hall und der Asteroid (2023) Asaph sind nach ihm benannt. Entsprechendes gilt auch für das Hall-Kliff auf der Alexander-I.-Insel in der Antarktis.
Weblinks
- Wolfgang Steinicke: Asaph Hall und die Entdeckung der Marsmonde
- Stickney-Krater – Astronomy Picture of the Day vom 7. November 2009.
- Veröffentlichungen von A. Hall im Astrophysics Data System
- Nachrufe auf A. Hall im Astrophysics Data System
Einzelnachweise
- Member History: Asaph Hall. American Philosophical Society, abgerufen am 19. September 2018.
- Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe H. Académie des sciences, abgerufen am 22. November 2019 (französisch).
- Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Hall, Asaph. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. November 2019 (russisch).