Arthur Kahane
Arthur Kahane (* 2. Mai 1872 in Iasi, Rumänien; † 7. Oktober 1932 in Berlin) war Lyriker, Romanschriftsteller, Essayist und von 1905 bis 1932 Dramaturg des Berliner Deutschen Theaters. Er war ein Freund und enger Mitarbeiter von Max Reinhardt.
Leben
Kahane studierte Literatur und Philosophie. Noch während seines Studiums sagte er sich von der jüdischen Glaubensgemeinschaft los.[1] Von 1918 bis 1920 redigierte er die Monatsschrift für Literatur und Theater Das junge Deutschland. Er löste damit Paul Kornfeld ab, nachdem das zweite Heft dieser Zeitschrift erschienen war.[2] Zusammen mit Felix Hollaender gab er die Blätter des Deutschen Theaters heraus.[3]
Der erste Sohn war der Romanist und Sprachwissenschaftler Henry Kahane, der zweite der Archäologe Peter P. Kahane, der dritte der israelische Architekt Ariel Kahane (1907–1986).
Arthur Kahane erlag am 7. Oktober 1932 im Alter von 60 Jahren in Berlin einer Lungenentzündung.[4] An Trauerfeier und Beisetzung auf dem Friedhof Heerstraße im heutigen Ortsteil Berlin-Westend (Grablage: 10-7) nahmen am 11. Oktober 1932 zahlreiche Schauspieler, Schriftsteller und weitere Vertreter des kulturellen Lebens Berlins teil. Dabei sprachen unter anderen Eduard von Winterstein, Friedrich Kayssler und Gertrud Eysoldt Worte des Gedenkens an den Verstorbenen.[5]
Werke (Auswahl)
- Gedichte. 1908
- Lieder. 1910
- Clemens und seine Mädchen. Roman. 1918
- Willkommen und Abschied. Roman. 1919
- Die Tarnkappe. Roman. 1920
- Die fromme Helene. Operette (zusammen mit Felix Hollaender). Musik: Friedrich Hollaender. UA 1923 Berlin
- Der Schauspieler. Roman. 1925
- Tagebuch eines Dramaturgen. 1928 (schildert u. a. verschiedene Lebensläufe berühmter jüdischer Künstler)
- Aus dem Tagebuch eines Theatermanns. 1930
- Die Thimigs. Theater als Schicksal einer Familie. 1930
- Das Judenbuch. 1931 (Bekenntnis Kahanes zum Judentum)
Filmografie
- 1913: Die Insel der Seligen
Literatur
- Kahane, Arthur. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 13: Jaco–Kerr. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2005, ISBN 3-598-22693-4, S. 167–174.
- Kahane, Arthur, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 179
Weblinks
- Literatur von und über Arthur Kahane im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Arthur Kahane im Projekt Gutenberg-DE
- Arthur Kahane in der Internet Movie Database (englisch)
- Renate Heuer: Kahane, Arthur. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 20 f. (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Anna L. Staudacher: "... meldet den Austritt aus dem mosaischen Glauben": 18000 Austritte aus dem Judentum in Wien, 1868 - 1914: Namen - Quellen - Daten. Peter Lang, Frankfurt am Main, etc. 2009, ISBN 978-3-631-55832-4, S. 284 (826 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Wilhelm Haumann: Paul Kornfeld: Leben, Werk, Wirkung. In: Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte. Band 7. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1061-2, S. 51 (754 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Kurzbiographie auf projekt-gutenberg.org nach Killy
- Arthur Kahane †. In: Vossische Zeitung. Sonnabend, 8. Oktober 1932, Abend-Ausgabe. S. 5.
- Trauerfeier für Arthur Kahane. In: Vossische Zeitung. Mittwoch, 12. Oktober 1932, Morgen-Ausgabe. S. 7. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 489.