Armin Lindauer
Armin Lindauer (* 1958 in Mannheim) ist ein deutscher Grafikdesigner, Maler, Autor und Hochschullehrer.
Leben und Wirken
Lindauer studierte an der Universität Düsseldorf, Visuelle Kommunikation an der Werkkunstschule Konstanz (heute Hochschule Konstanz) und der Hochschule der Künste Berlin (seit 2001 Universität der Künste). 1984 wurde er Meisterschüler bei Helmut Lortz an der HdK Berlin. Nach dem Studium arbeitete er als freier Grafikdesigner und bildender Künstler mit eigenem Atelier in Berlin. Von 1984 bis 1997 lehrte er an der Hdk Berlin Grafikdesign, Typografie und Fotografie. 2000 wurde er zum Professor für Editorial Design und Typografie an die Hochschule Mannheim[1] berufen.
Lindauer arbeitet in den angewandten Bereichen Buchgestaltung, Corporate Design, Signet- und Plakatgestaltung. Für seine Arbeiten erhielt er nationale und internationale Design-Preise, u. a. 100 Beste Plakate,[2] iF Award Gold, Red Dot Design Award „best of the best“, Joseph Binder Award Silber, Type Directors Club New York. 1987 erhielt er den Kunstförderpreis Stadtzeichner von Nürnberg.
Parallel zur angewandten Arbeit entstanden freie Zeichnungen, Malereien, Fotografien und Objekte. Über die Ausstellung Armin Lindauer, Der antifaschistische Schutzwall – oder wie ich lernte, die Mauer zu lieben im Mannheimer Kunstverein 2015 schrieb Milan Chlumsky in der Rhein-Neckar-Zeitung: „Die Berliner Mauer war immer ein Symbol der Teilung und ein Politikum. Erst durch ihr Verschwinden 1989 wurde die Wiedervereinigung 1990 ermöglicht. Armin Lindauers Zyklus über die Mauer ist daher eine wertvolle geschichtliche Dokumentation.“[3]
Lindauer arbeitet als Autor und veröffentlicht Bücher zu gestalterischen Themen, u. a. Helmut Lortz | Denkzettel und Helmut Lortz – leicht sinnig, ein typografisch inszeniertes Buch, das die Stiftung Buchkunst auszeichnete. Seine konzeptionellen Fotografien der Berliner Mauer vor ihrem Fall sind die Basis für das Panoramabuch Die Berliner Mauer – der Anfang vom Ende. Das Methodenbuch Experimentelle Gestaltung – Visuelle Methode und systematisches Spiel wurde 2015 mit Bettina Müller veröffentlicht.
Lindauer lebt und arbeitet in Mannheim und Berlin.
Ausstellungen
- 2016: St.-Christophorus-Kirche, Berlin-Neukölln, Gebetsteppiche
- 2016: Ein Bild ist kein Bild ist ein Bild, Galerie Z, Berlin
- 2014: vorWand und entTäuschung, Mannheimer Kunstverein
- 2014: Der Antifaschistische Schutzwall – oder wie ich lernte die Mauer zu lieben, Fotoinstallation, Mannheimer Kunstverein
- 2014: Du sollst dir kein Bild machen, Bilder, Artspace Pot 72, Berlin
- 2009: sportlich : gesehen, Bilder und Zeichnungen, DOSB Deutscher Olympischer Sportbund, Frankfurt
- 2009: Schauplätze – 20 Jahre Berlin im Wandel, Fotografien, Wanderausstellung zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer (g)
- 2005: vorBilder, Bilder und Zeichnungen, Kunstverein Schwetzingen (g)
- 1994: Abgeordnetenhaus von Berlin, 36 Fotografien (g)
- 1990: Galerie Michael Schulz, Zeichnungen und Bilder, Berlin
- 1988: Stadtbeschreibung, Zeichnungen und Bilder, Studiogalerie der Sparkasse der Stadt Berlin West (g)
- 1988: Studiogalerie der Kunsthalle Nürnberg, Zeichnungen und Bilder (g)
- 1987: Galerie Zero, Zeichnungen und Bilder, Kiel
- 1987: Galerie im Wasserturm, Zeichnungen und Bilder, Mölln
- 1987: Galerie B., Bilder und Zeichnungen, Berlin
Publikationen
- mit Betina Müller: Experimentelle Gestaltung – Visuelle Methode und systematisches Spiel. Niggli, Schweiz, 2015, ISBN 978-3-7212-0912-9.
- Die Berliner Mauer – Der Anfang vom Ende. Edition Panorama, Mannheim 2009, ISBN 978-3-89823-404-7.
- Helmut Lortz – leicht sinnig. Verlag Hermann Schmidt. Mainz 2005, ISBN 3-87439-677-0.
- Helmut Lortz | Denkzettel. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2003, ISBN 3-87439-623-1.
- Die Berliner Mauer mit Daten und Fakten. Projektagentur Bien und Giersch, Berlin 2001; 2., erweiterte Auflage ebenda 2007.
- Rund um Berlin. Verlag Haus am Checkpoint Charlie, Berlin 1994; 2., geänderte Auflage ebenda 1999, ISBN 3-922484-37-9.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Steven Heller, Gail Anderson (Hrsg.): Type Speaks. A Lexicon of expressive, emotional, and symbolic Typefaces. Steven Heller & Gail Anderson, Abrams & Chronicle Books, New York 2021, ISBN 978-1-4197-3805-0, S. 232.
- Martin Stather (Hrsg.): Armin Lindauer: vorWand und entTäuschung. Kerber Verlag, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-7356-0523-8 (deutsch/englisch).
- Kevin J. Hunt: Using intuition, research and process, the work of Armin Lindauer and Betina Müller revitalises connections between art, design and science, In: Eye Magazine. Nr. 95, Great Britain, 2018, S. 68–73.
- Novum. World of Graphic Design. Stiebner Verlag, München. Band 8, 2012, S. 52–53, und Band 9, 2015, S. 24–27.
- Jumping He (Hrsg.): One by One. hesign Berlin 2012, ISBN 978-3-9814557-0-0, S. 255.
- The Sourcebook of Contemporary Graphic Design. HarperCollinsPublisher, New York 2009, ISBN 978-0-06-170438-3, S. 68–75.
- Graphic Design Inspirations. daab, Köln 2008, ISBN 978-3-86654-075-0, S. 514 und 580.
- Zanders ikono Showbook. 50 herausragende Designer. 2005, S. 110–111.
- Peter Zec (Hrsg.): Who’s who in design. Band 2. Springer, Berlin/Heidelberg 2003, ISBN 3-89986-002-0, S. 316.
- Graphis Poster. New York 1997, ISBN 1-888001-23-2, S. 48 und 98.
- Graphis Letterhead 4. New York 1994, ISBN 1-888001-57-7, S. 34.
- Forum. Zeitschrift für Literatur und Kritik. 1, (Konstanz) 1981.
Philatelistisches
Armin Lindauer gestaltet Postwertzeichen für das Bundesministerium der Finanzen. Für das Ausgabejahr 2019 entwarf er die Marken Konzerthaus Blaibach und die Reihe Für den Sport – Legendäre Olympiamomente.
Weblinks
Einzelnachweise
- Professoren Hochschule Mannheim. Abgerufen am 18. August 2020.
- 100 Beste Plakate 2011. 2011, abgerufen am 2. September 2020.
- Milan Chlumsky: Armin Lindauer im Mannheimer Kunstverein. 1. Dezember 2014, abgerufen am 2. September 2020.