Archizoom
Die Gruppe Archizoom Associati wurde 1966 in Florenz gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe zählen Andrea Branzi, Paolo Deganello, Gilberto Corretti und Massimo Morozzi. Die Gruppe gilt als Begründer des Anti-Designs. Neben Architektur und Produktdesign beschäftigte sich Archizoom auch mit Stadtplanung. Der Name leitet sich von der britischen Architektengruppe Archigram sowie deren Zeitschrift Zoom ab.[1]
In von der Pop Art inspirierten, provokanten Werken löst sich Archizoom von dem dominierenden funktionalistischen Design. Ein Beispiel hierfür ist das Sofa Superonda aus dem Jahr 1966, ein wellenförmiger durchtrennter Polyurethanblock, der sich zu verschiedenen Sitzkombinationen zusammenstellen lässt. In dem Sessel Mies aus dem Jahr 1969 zitiert Archizoom auf ironische Art und Weise einen Designklassiker und kombiniert einen Stahlrahmen in Form eines dreiseitigen Prismas mit einer bequemen Liegefläche aus Latex.
Archizoom stellte bestehende bürgerliche Werte und Konventionen in Frage und kritisierte die bestehende Konsumgesellschaft. Auch wenn sich Archizoom bereits 1974 wieder auflöste, ist ihr Einfluss auf spätere Gruppierungen wie Memphis oder Alchimia unverkennbar.[2]
Literatur
- Bernhard E. Bürdek: Design. Geschichte, Theorie und Praxis der Produktgestaltung. 3. Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 2005, ISBN 3-7643-7028-9, S. 133.
- Mel Byars: Design Encyclopedia. 1880 to the present. Klinkhardt und Biermann, München 1994, ISBN 3-7814-0365-3, S. 27.
- Enrico Morteo: Design-Atlas. Von 1850 bis Heute. DuMont Buchverlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8321-9239-6, S. 302–310.
Weblinks
Einzelnachweise
- Charlotte Fiell, Peter Fiell: Design des 20. Jahrhunderts. Taschen, Köln u. a. 2001, ISBN 3-8228-5541-3, S. 14.
- Claudia Neumann: Design Lexikon Italien. DuMont Buchverlag, Köln 1999, ISBN 3-7701-4427-9, S. 102.