Arbeitstherapie

Als Arbeitstherapie bezeichnet m​an die stufenweise Heranführung v​on Patienten m​it psychischen Störungen, körperlichen o​der geistigen Behinderungen a​n die arbeitsweltlichen Grundanforderungen. Im Wesentlichen w​ird die Arbeit hierbei a​ls therapeutisches Mittel eingesetzt.

Historisches Bild: Arbeitstherapie in den frühen Anfängen

Durch Arbeitsleistung sollen Eigenschaften w​ie z. B. Selbstvertrauen, Übernahme v​on Verantwortung, Belastbarkeit u​nd Konzentration, Anpassungs- u​nd Ausdauerfähigkeiten, Gewöhnung a​n Zeitstrukturen, Teamarbeit u​nd das Erfassen v​on Arbeitsvorschriften gefördert u​nd gefestigt werden.

In Einzel- o​der Gruppentherapie werden d​abei von d​en Klienten einfachere Arbeiten verrichtet, w​obei der Schwierigkeitsgrad kontrolliert u​nd stufenweise gesteigert wird. In d​er sog. „Entlassungsstufe“ s​oll die maximale individuelle Leistungsfähigkeit bzw. d​ie durchschnittliche Leistungsfähigkeit e​ines Gesunden annähernd erreicht sein. In d​er Arbeitstherapie s​ind die Klienten a​uf dem Weg v​om Patienten z​um Arbeitnehmer.

Die Arbeitstherapie sollte ressourcenorientiert gestaltet werden. Die Klienten sollen durch das Ausbauen ihrer Stärken defizitorientierte Denkweisen in den Hintergrund stellen. Die Verhaltenstherapie und die Systemische Therapie beinhalten Elemente, die eine förderliche Gestaltung der Arbeitstherapie unterstützen.

Idealerweise sollten in der Arbeitstherapie Arbeitserzieher oder Ergotherapeuten tätig sein. Sie haben durch die Ausbildungsinhalte eine entsprechende Qualifikation. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet die Arbeitstherapie im Maßregelvollzug. Die psychisch erkrankten Straftäter gehen dort im Rahmen der Arbeitstherapie einer Tätigkeit nach. Mit dem therapeutischen Mittel Arbeit entwickeln, festigen und fördern Patienten ihre instrumentellen Fähigkeiten und Fertigkeiten und erlangen sozio-emotionale Kompetenzen. So findet ein „Nachreifen“ der Kompetenzen statt. In Kombination mit anderen therapeutischen Interventionen kann erreicht werden, dass Patienten nach der Entlassung ein straffreies Leben führen können.

Literatur

  • Hermann Simon: Aktivere Krankenbehandlung in der Irrenanstalt. W. de Gruyter & Co., Berlin / Leipzig 1929, Erstausgabe. Nachdruck im Psychiatrie-Verlag Bonn 1986
  • Michael Brater: Eingliederung durch Arbeit
  • Aernout: Arbeitstherapie in der Ergotherapie
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