Ara Masahito
Ara Masahito (japanisch 荒 正人, * 1. Januar 1913 in der Präfektur Fukushima; † 9. Juni 1979) war ein japanischer Literaturwissenschaftler und -kritiker.
Ara gründete 1946 mit Odagiri Hideo und Hirano Ken die Zeitschrift Kindai bungaku (Moderne Literatur), die bis 1964 erschien. Neben diesen und Autoren wie Honda Shūgo, Yamamuro Shizuka, Haniya Yutaka und Sasaki Kiichi wurde er zur "Schule der modernen Literatur" (Kindai bungakuha) gezählt. Im Gegensatz zum marxistischen Ansatz stellte er die subjektive Individualität der Personen in der Literatur in den Vordergrund und wendete als Erster in Japan die Theorien Sigmund Freuds in der Literaturkritik an, insbesondere in seiner Kritik der Werke Natsume Sōsekis.
Als profunder Kenner der englischen Literatur trat Ara zudem mit Übersetzungen von Werken Nathaniel Hawthornes und Emily Brontës hervor und verfasste Essays über T. S. Eliot und James Joyce. Er lehrte an der Hōsei-Universität[1].
Quellen
- Louis Frédéric: Japan Encyclopedia. Harvard University Press, 2002, ISBN 0-674-00770-0, S. 39 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – französisch: Japon, dictionnaire et civilisation. Übersetzt von Käthe Roth).
- Kevin Michael Doak: "Dreams of difference: the Japan romantic school and the crisis of modernity", University of California Press, 1994, ISBN 9780520083776, S. 143
- 荒正人. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 17. Juli 2012 (japanisch).
- Noma, S.: Ara Masahito In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha 1993. ISBN 4-06-931098-3.