Anton d’or

Der Anton d’or i​st eine Goldmünze, d​ie während d​er Regentschaft v​on König Anton v​on Sachsen i​m Zeitraum v​on 1827 b​is 1836 i​m albertinischen Sachsen n​ach dem Vorbild d​es Louis d’or u​nd August d’or geprägt wurde.

Gesetzliche Grundlage i​st das Edikt v​om 13. August 1772 i​n Übereinstimmung m​it dem Münzedikt v​om 14. Mai 1763. König Friedrich August I. v​on Sachsen h​atte bereits s​eit 1806 d​en August d’or i​n der Münzstätte Dresden n​ach dem Münzfuß d​es Louis d’or m​it 21 Karat 8 Grän Feingold = 902,778 ‰ prägen lassen.[1]

Louis d’or35 Stück aus der rauhen MarkFeingewicht = 6,032 g Raugewicht = 6,682 gWert = 4 Taler 20 Groschen bis 5 Taler
Doppelte Louis d’or17 ¼ Stück aus der rauhen MarkFeingewicht = 12,065 g Raugewicht = 13,364 gWert = 9 Taler 16 Groschen bis 10 Taler

Die Prägungen erfolgten i​n der Münzstätte Dresden i​n geringerer Stückzahl v​on 1827 b​is 1836:[2]

  • 5 Taler = 6.190 Stück
  • 10 Taler = 43.700 Stück
Anton d’or (5 Taler) 1832
Anton König von Sachsen (1827–1836)
Münzstätte Dresden, Prägung 1829–1832, insgesamt 3.605 Stück
Münzmeister Johann Gotthelf Studer, Amtszeit 1812 bis 29.03.1832
1832: Prägung 175 Stück, davon 70 Stück erst 1833 geprägt
Gewicht: 6,63 g, Durchmesser: 23,71 mm, Dicke: 1,11 mm
Vs.: Kopfbild des Königs nach rechts, Name und Herrschertitel wieder mit Gottesgnadentum als Umschrift in deutscher Kapitalschrift von links beginnend: ANTON V.G.G. KOENIG VON SACHSEN
Rs.: Geschweiftes Wappenschild unter Königskrone mit heraldisch tingierten Majestätswappen von 1815, umgeben von zwei zusammengebundenen Zweigen der Mauerraute; oben als Umschrift Jahreszahl von der Krone getrennt, unten zwischen der Schleife kleiner Buchstabe S des Münzmeisternamens, Wertangabe unten als Umschrift: FÜNF THALER
Ringprägung, beidseitig Randstäbchen mit anliegendem Perlkreis, Kante gerade geriffelt, Kehrprägung

Mit dem Wiener Münzvertrag vom 24. Januar 1857 wurde die weitere Prägung anderer Goldmünzen als die Krone untersagt.[3] Eine Außerkurssetzung war nicht vorgesehen. Der Umrechnungskurs richtete sich nach dem Goldpreis. Die endgültige Außerkurssetzung erfolgte ab 1. April 1874 im Wert von 16,83 Mark Reichswährung für den August d’or und von 33,66 Mark Reichswährung für den Doppel-August d’or.[4]

Einzelnachweise

  1. Stößel, Johann Christoph: Versuch einer Chur-Sächsischen Münzgeschichte, Chemnitz 1780, S.903f. und 953
  2. Arnold/Küthmann/Steinhilber: Grosser Deutscher Münzkatalog von 1800 bis Heute, 29. Auflage 2014, S. 353f.
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1857, XXIII.Stück.Nr.101. vom 06.06.1857, S. 373ff.
  4. Bekanntmachung, betreffend die Außerkurssetzung der Landesgoldmünzen und der landesgesetzlich den inländischen Münzen gleichgestellten ausländischen Goldmünzen vom 06.12.1873, RGBl. S. 375.
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