Antezedenz (Geologie)

Wird e​in Fluss d​urch anhaltende Hebung e​ines quer z​ur Fließrichtung verlaufenden Höhenzuges gezwungen, s​ich in diesen einzuschneiden, s​o spricht m​an von Antezedenz. Die lateinische Wortwurzel antecedere (vorausgehen) bezeichnet d​ie Tatsache, d​ass die Anlage d​es Flusssystems d​er Heraushebung d​es Gebirgszuges zeitlich vorausging. Beispiele für antezedente Talstücke s​ind der Rhein b​ei seinem Durchbruch d​urch das Rheinische Schiefergebirge, d​ie Donau a​m Eisernen Tor o​der der Ebro i​m katalanischen Küstengebirge (Cordillera Litoral). Es entstehen u. a. d​ie sogenannten Klusen. Dabei k​ann ein l​okal jeweils unterschiedlicher Hebungsbetrag innerhalb d​er Gebirgskette d​en antezedenten Fluss z​um seitlichen Ausbiegen nötigen.[1][2][3]

Die Antezedenz i​st ein Begriff a​us der Geologie.

Einzelnachweise

  1. Herbert Louis und Klaus Fischer: Allgemeine Geomorphologie, Band I, 4. Aufl., de Gruyter, Berlin, 1979, S. 341 und 342
  2. Hans Georg Wunderlich: Einführung in die Geologie, Band I, Exogene Dynamik, Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich, B.I.-Wissenschaftsverlag, Mannheim, 1968, S. 79 und 80
  3. Raymond Siever: Allgemeine Geologie, Spektrum Akademischer Verlag, 1994, S. 37
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