Antarktische Scheinbuche
Die Antarktische Scheinbuche (Nothofagus antarctica), auch Antarktische Südbuche oder Pfennigbuche genannt, ist eine sommergrüne laubabwerfende Laubbaum-Art aus der Gattung der Scheinbuchen (Nothofagus) in der Familie der Scheinbuchengewächse (Nothofagaceae) innerhalb der Ordnung der Buchenartigen (Fagales).
Antarktische Scheinbuche | ||||||||||||
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Antarktische Scheinbuche (Nothofagus antarctica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nothofagus antarctica | ||||||||||||
(G.Forst.) Oerst. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Antarktische Scheinbuche ist ein aufrechter, oft mehrstämmiger Baum und erreicht Wuchshöhen von bis zu 35 Metern.[1] Die Baumkrone ist offen und unregelmäßig. Die Borke ist mit auffälligen Korkporenbändern besetzt.[2] Die Zweige sind fischgrätenartig angeordnet und die Rinde ist mit hellen Korkporen besetzt. Die Rinde junger Zweige ist kahl, grün und an der Oberseite rötlich.
Die wechselständig, zweizeilig und sehr dicht an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 1,5 bis 3 Zentimetern eiförmig bis breit-eiförmig mit gestutzter bis herzförmiger Spreitenbasis und gerundetem oberen Ende. Der Blattrand ist fein und unregelmäßig gezähnt. Es sind vier bis sechs Nervenpaare vorhanden. Die Blattoberseite ist glänzend dunkelgrün und kahl, die -unterseite ist am Mittelnerv etwas behaart.
Generative Merkmale
Die Antarktische Scheinbuche ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch).
Die Früchte stehen zu dritt in einem vierlappigen Fruchtbecher.[3]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[4]
Vorkommen
Die Antarktische Scheinbuche kommt im südlichen Argentinien und im zentralen und südlichen Chile vor.[5] Dort wächst sie in kühlfeuchten Wäldern auf durchlässigen, frischen bis feuchten, sauren bis neutralen, sandigen bis sandig-humosen, mäßig nährstoffreichen Böden. Sie gedeiht am besten an sonnigen Standorten und ist wärmeliebend sowie nur mäßig frosthart.[3]
Systematik und Forschungsgeschichte
Die Art Antarktische Scheinbuche (Nothofagus antarctica) gehört zur Untergattung Nothofagus aus der Gattung der Scheinbuchen (Nothofagus).[6] Die Gattung Nothofagus sind die einzige Gattung der (daher monogenerischen) Familie Nothofagaceae.[7] Die Erstveröffentlichung erfolgte 1789 unter dem Namen (Basionym) Fagus antarctica durch Forster.[8] Die Neukombination zu Nothofagus antarctica (G.Forst.) Oerst. wurde 1871 durch Oersted veröffentlicht.[9]
Der Gattungsname Nothofagus leitet sich von Fagus „Buche“ und vom lateinischen Ausdruck „nothus“ für „unecht“ aber auch „unehelich“ ab. Der Name wurde von Blume eingeführt und verweist auf die geringen Unterschiede zwischen Scheinbuchen und Buchen.[10] Das Artepitheton antarctica stammt ebenfalls aus dem lateinischen und bedeutet „südlich“. Es verweist auf das Vorkommen auf der südlichen Erdhalbkugel. (Das lateinische Wort „antarcticus“ ist also nicht deckungsgleich mit dem deutschen Ausdruck „antarktisch“, welches nur das Gebiet südlich des südlichen Polarkreises beschreibt.)[11]
Neben der Typusart wird die Varietät Nothofagus antarctica var. uliginosa A.DC. unterschieden, deren Blätter auf beiden Seiten kurz, fein und aufrechtstehend behaart sind.[2]
Verwendung
Die Antarktische Scheinbuche wird als Zierpflanze verwendet.[9]
Nachweise
Literatur
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 430.
- Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S. 315.
- Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 613–614.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).
Einzelnachweise
- Schütt et al.: Lexikon der Baum- und Straucharten, S. 315
- Fitschen: Gehölzflora, S. 614
- Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 430
- Nothofagus antarctica bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Nothofagus - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 15. Januar 2017.
- Paul S. Manos: Systematics of Nothofagus (Nothofagaceae) based on rDNA Spacer Sequences (its): Taxonomic Congruence with Morphology and Plastid Sequences. (pdf; 211 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: American Journal of Botany 84(9). 1997, S. 1137–1155, ehemals im Original; abgerufen am 26. Februar 2011 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Nothofagaceae. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 26. Februar 2011 (englisch).
- Fagus antarctica. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 26. Februar 2011 (englisch).
- Nothofagus antarctica. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 26. Februar 2011 (englisch).
- Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 423
- Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 65
Weblinks
- Nothofagus antarctica. Chilebosque, abgerufen am 26. Februar 2011 (spanisch).
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).