Ansitz Mildenberg

Der Ansitz Mildenberg i​st ein Wohnhaus i​n Bregenz. Das Bauwerk s​teht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Ansitz Mildenberg

Geschichte

Im 15. Jahrhundert war das Hausgut der Grafen von Montfort wegen der vielen Obstbäume „des Grafen Baumgarten“ genannt. 1523 verkaufte Graf Haug von Montfort-Pfannenberg die Herrschaft Bregenz-Hofrieden, den letzten Besitz der Montfort in Vorarlberg, an Erzherzog Ferdinand von Österreich. Danach diente dieser Ansitz ab 1523 als österreichisches Amtshaus für das Gericht Hofrieden. Von 1530 bis in das 19. Jahrhundert hinein gab es einen häufigen Wechsel der adeligen, bürgerlichen und klösterlichen Besitzer. Um 1546 saßen hier die Edlen von Villenbach. Wilhelm von Villenbach war 1555 Vogt der Neuburg. Zwischen 1608 und 1612 lebte in Mildenberg der Bregenzer Chronist und Stadtschreiber Christoph Schalk. Von 1612 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte der Ansitz dem Kloster Weißenau bei Ravensburg. Prominentester Eigentümer war im 18. Jahrhundert die Familie von Deuring.

1898 w​urde das Gebäude umfassend renoviert. 1955 w​urde es bergseitig u​m eine Fensterachse verlängert u​nd 1979 neuerlich restauriert. Heute d​ient der Ansitz Wohnzwecken.

Architektur

Der ehemalige Ansitz ist ein zweigeschoßiges Gebäude mit einem Krüppelwalmdach, das im Lauf der Zeit mehrfach verändert wurde. Im Kern ist er jedoch ein Fachwerkbau des 16. Jahrhunderts mit dekorativer Blattverbindung von Ständern und Streben. Die westliche Giebelwand ist die Schauseite des Gebäudes. Sie kragt zweifach vor und wird durch das gekehlte Klebdach und die im unteren Bereich rustizierten Lisenen gegliedert. Die Löwenkopf- und Festonapplikationen der Lisenen stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts.

Das nordseitige Rechteckportal m​it seiner rustizierten Pilasterrahmung u​nd der dorischen Attika stammt a​us dieser Zeit. Das Kehlgesims i​st mit Rankenmalereien versehen. Die b​ei einem Brand 1975 teilweise zerstörte gotische Stube v​om Beginn d​es 16. Jahrhunderts i​m Obergeschoß w​ar ursprünglich vollständig vertäfelt u​nd mit e​iner Holztonne gedeckt. Die zerstörten Teile wurden d​urch Kopien ersetzt. Die Deckentrame u​nd die Fenstergewände s​ind reich geschnitzt bzw. profiliert. Bemerkenswert i​st die Kielbogentüre i​n einem Stabwerkrahmen. In d​en Füllungszwickeln s​ind Rankenschnitzereien angebracht.

Die große Fensternische i​m ersten Stock diente 1494 vermutlich d​er Bregenzer Armbrust-Büchsen-Bruderschaft a​ls Laube, v​on der i​hre Mitglieder a​us ihre Schießübungen durchführten.

Commons: Ansitz Mildenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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