Anschutz
Der Anschutz, auch Anschuss – da Schutz eine ältere Wortform für Schuss ist,[1][2] also wörtlich das (Her-)Anschiessende – ist ein altertümlicher, in der Deutschschweiz aber noch verwendeter Begriff für den plötzlichen Anstieg von voralpinen Gewässern wie der Emme, der kleinen Emme oder der Lütschine. Nach Gewitterregen oder bei Schneeschmelze während Föhnwetterlagen können sich im Einzugsgebiet dieser Gewässer Flutwellen bilden, die oft Geröll und Schwemmholz mit sich führen und dadurch verheerende Wirkung auf Uferböschungen, Brücken oder Wehre haben. Am 24. Juli 2014 etwa kam es als Folge von Regengüssen mit Niederschlägen von örtlich bis zu 100 Litern pro Quadratmeter innert weniger Stunden zu einem Anschwellen der Emme bei Emmenmatt von ungefähr 24 m³/s auf über 420 m³/s, bei einem Normalabfluss des Gewässers von 20 m³/s.[3]
Weblinks
- Anschutz. In: Schweizerisches Idiotikon, Band VIII. Huber, Frauenfeld 1920, Sp. 1709 f. (abgerufen am 25. Juli 2014).
- Die Emme als Paradies und Lebensraum auf bernerzeitung.ch.
- Hochwasser richtet Millionenschäden an in Tages-Anzeiger vom 25. Juli 2014 (abgerufen am 25. Juli 2014).
Einzelnachweise
- Schutz I. In: Schweizerisches Idiotikon. Band 8. Huber, Frauenfeld 1920, Spalten 1695–1707.
- Schutz. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 15: Schiefeln–Seele – (IX). S. Hirzel, Leipzig 1899 (woerterbuchnetz.de).
- Messdaten des AWA Bern (PDF) abgerufen am 26. Juli 2014.