Anna von Pappenheim
Anna von Pappenheim (* 1570; † 30. September 1635 in Memmingen) war die Tochter von Philipp II., Freiherr von Winnenburg und Beilstein (1538–1600), seit 1584 Burggraf von Alzey, sowie Jutta von Sayn und Wittgenstein. Sie entstammte somit dem Adelsgeschlecht derer von Winneberg und Beilstein und war mit Philipp von Pappenheim († 1619) verheiratet. Die Ehe mit Philipp von Pappenheim blieb kinderlos.
Reformation in Grönenbach
Der Gemahl Annas, Philipp von Pappenheim, führte 1559 die Reformation in Grönenbach nach Calvin ein. Nach seinem Tod im Jahre 1619 führte Anna von Pappenheim die Reformation in seinem Sinne weiter. Sie bewohnte das Untere Schloss in Grönenbach und beherbergte dort 1625 den calvinistischen Prädikanten Adolf Langhans, um dort, wie auch im Ortsteil Schulerloch, das calvinistische Exerzitium ausüben zu lassen.
Tod
Anna von Pappenheim starb am 30. September 1635 in Memmingen an der Pest. Der Leichnam wurde am 4. Oktober 1635 von Memmingen nach Grönenbach überführt und dort in der Gruft der Stiftskirche St. Philipp und Jakobus beigesetzt. Da die Mitbenutzung der Stiftskirche durch die Reformierten im Jahre 1635 verboten war, wurde die Stiftskirche gewaltsam durch den rotensteinischen Vogt Weidlin (Weidle) aufgebrochen und der Leichnam in der Gruft aufgebahrt. Erst eine Woche später, am 10. Oktober 1635, fand nachts das Begräbnis statt.[1][2][3]
Literatur
- Joseph Sedelmayer: Geschichte des Marktfleckens Grönenbach. Hrsg.: Historischer Verein zur gesamten Förderung der Heimatkunde des Allgäus. Kempten 1910, S. 36, 37, 41, 42, 51.
Weblinks
- Stammbuch der Anna Freiin von Winneburg und Beilstein, Einträge zwischen 1588 und 1601 in Alzey und Berleburg; Württembergische Landesbibliothek Stuttgart (Cod. Don. 900) (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart)
Einzelnachweise
- Schreiben von Stiftsdekan Georg Biescher (Fischer) vom 18. Oktober 1635, Pfarrarchiv Grönenbach
- Gewalttätige Beisetzung der in Memmingen verstorbenen Calvinistin Anna von Pappenheim in die Gruft der Stiftskirche Grönenbach im Staatsarchiv Augsburg (StAA, Fürststift Kempten, Archiv Akten 1381), 1635, Provenienz: Fürststift Kempten, Archiv, Registratursignatur: LII Lit. A n. 13, Archivische Altsignatur: BayHStA, Fürststift Kempten/NA, A 0397
- Joseph Sedelmayer; Historischer Verein zur gesamten Förderung der Heimatkunde des Allgäus (Hrsg.): Geschichte des Marktfleckens Grönenbach. Kempten 1910, S. 51.