Andreas Wagner (Politiker, 1972)
Andreas Wagner (* 16. April 1972 in Bad Tölz)[1] ist ein deutscher Politiker (parteilos). Von 2017 bis 2021 war er Mitglied des Deutschen Bundestages für Die Linke.
Leben
Andreas Wagner schloss die Hauptschule und eine Ausbildung zum Werkzeugmacher, später zum Heilerziehungspfleger ab.[1] Bis zu seinem Einzug in den Deutschen Bundestag zur 19. Wahlperiode war Wagner als Betriebsratsvorsitzender bei der Lebenshilfe Bad Tölz tätig.
Andreas Wagner wohnt in Geretsried und hat zwei Söhne und eine Tochter.[2] Er ist evangelischer Konfession.[3]
Politische Laufbahn und Standpunkte
Bereits seit 1989 ist Wagner Gewerkschaftsmitglied und derzeit im Landesvorstand der GEW Bayern.[4] 2005 trat Wagner in die WASG ein, 2007 (nach der Vereinigung der WASG mit der PDS) in Die Linke.[5] Als politische Überzeugungen nennt Wagner eine Friedens- und Abrüstungspolitik sowie eine Politik der sozialen Gerechtigkeit einschließlich einer Abkehr von Hartz IV.[5] Wagner ist seit den 1990er Jahren in der Friedensinitiative Bad Tölz - Wolfratshausen aktiv, deren Sprecher er zuletzt war. Dazu sagt er in der Süddeutschen Zeitung: „Krieg ist in einer zivilisierten Welt fehl am Platz, er hinterlässt nur verbrannte Erde, zerstört die zivile Infrastruktur und bringt Leid und Tod mit sich.“[6] Stattdessen plädiert Wagner für ein Verbot von Rüstungsexporten und einen fairen Welthandel.
Im Jahre 2017 zog Wagner über die Landesliste in den Bundestag ein.[7] Er war Obmann im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz.[8] Wagner war Sprecher für ÖPNV und Fahrradmobilität für die Fraktion Die Linke. Er forderte einen gut ausgebauten, kostenlosen ÖPNV zum Nulltarif. Zum Tag des Nahverkehrs fordert Wagner die Einberufung eines ÖPNV-Gipfels. Durch die Corona-Pandemie kam es zu enormen Einnahmeausfällen im ÖPNV. Der ÖPNV müsse jedoch langfristig auf eine solide Finanzierungsstruktur gebaut werden, um gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu gewährleisten und um eine flächendeckende Alternative zum Motorisierten Individualverkehr (MIV) sicherzustellen, was ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz wäre.[9] Wagner ist Mitglied des Eisenbahninfrastrukturbeirates und Gründungsmitglied im Parlamentskreis Fahrrad.[10]
Bei der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag trat er nicht mehr an.[11]
Im Dezember 2021 erklärte Wagner seinen Austritt aus der Partei Die Linke.[12]
Veröffentlichungen
Wagner, Andreas: Todesmarsch: Die Räumung und Teilräumung der Konzentrationslager Dachau, Kaufering und Mühldorf Ende April 1945. 1. Auflage. Panther-Verl. Tietmann, 1995, ISBN 978-3-9802831-7-5.
Weblinks
- Andreas Wagner auf bundestag.de
Einzelnachweise
- Andreas Wagner: Über mich. Abgerufen am 28. September 2017.
- Veronika Ahn-Tauchnitz: Tölzer Kandidatencheck auf Herz und Nieren: Andreas Wagner (Linke). In: merkur.de. 23. September 2017, abgerufen am 27. September 2021.
- Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- GEW Bayern: GEW Bayern. 27. Juli 2017, abgerufen am 4. September 2018.
- Die Linke Bayern: Andreas Wagner. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. September 2017; abgerufen am 28. September 2017.
- Süddeutsche Zeitung: Konfliktlösung ohne Waffen. Abgerufen am 28. September 2020.
- „Starke Stimme für den Rechtsstaat“: Geretsrieder zieht in Bundestag ein. 25. September 2017, abgerufen am 27. September 2021.
- Fraktion DIE LINKE im Bundestag: Profil. Abgerufen am 1. November 2019.
- Zum Tag des Nahverkehrs am 17.09.2020: MdB Andreas Wagner fordert Einberufung eines ÖPNV-Gipfels. Abgerufen am 28. September 2020.
- Hunger: Parlamentskreis Fahrrad gegründet. 11. Oktober 2018, abgerufen am 28. September 2020.
- Felicitas Amler: Andreas Wagner will nicht wieder antreten. 27. März 2020, abgerufen am 11. Oktober 2020.
- Andreas Wagner: Austritt aus der Partei DIE LINKE. 2. Dezember 2021, abgerufen am 2. Januar 2022.