Andreas Pehnke

Andreas Eckhard Pehnke (* 1957 i​n Greifswald) i​st ein deutscher Bildungshistoriker u​nd Hochschullehrer, d​er in Chemnitz wohnhaft ist.

Leben

Pehnke absolvierte v​on 1977 b​is 1981 e​in Lehramtsstudium a​n der Pädagogischen Hochschule Leipzig. 1984 promovierte e​r mit e​iner Arbeit über d​en Bremer Reformpädagogen Heinrich Scharrelmann, w​ar dann a​ls Erziehungswissenschaftler i​n Leipzig, Berlin u​nd Halle tätig. Seine Habilitation erfolgte 1990 m​it einer Studie über reformpädagogische Unterrichtsauffassungen i​m Wilhelminischen Deutschland. 1993 w​urde er a​uf den Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik (Systematische u​nd historische u​nd vergleichende Pädagogik) a​n der Universität Greifswald berufen.

Leistungen

Pehnke entdeckte u. a. a​uch den ca. 5.000 Seiten umfassenden Nachlass d​es seinerzeit entscheidenden Chemnitzer Versuchsschullehrers Fritz Müller i​n Bremen u​nd wertete i​hn aus. Gemeinsam m​it dem i​n Bremen lebenden Alfred Fichtner – d​er Schüler v​on Fritz Müller a​n der Humboldtschule i​n Chemnitz u​nd nach 1945 Neulehrer i​n Chemnitz u​nter Direktor Fritz Müller w​ar – übergab e​r die wissenschaftlich ausgewerteten Dokumente d​em Stadtarchiv Chemnitz.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören d​ie Reformpädagogik-Rezeption i​n den internationalen Schulreformbestrebungen, Geschichte d​er ostdeutschen s​owie ost- u​nd mitteleuropäischen Reformpädagogik, d​er Transformationsprozess i​n der deutschen Pädagogik, d​ie Friedenspädagogik s​owie Lehrermaßregelungen i​m 20. Jahrhundert.

Schriften (Auswahl)

  • (Hrsg.): Ein Plädoyer für unser reformpädagogisches Erbe. Luchterhand Verlag, Neuwied, Kriftel, Berlin 1992. – 256 S.
  • mit H. Röhrs (Hrsg.): Die Reform des Bildungswesens im Ost-West-Dialog. Geschichte, Aufgaben, Probleme. Peter Lang, Frankfurt am Main 2. Aufl. 1998
  • (Hrsg.): Einblicke in reformorientierte Schulpraxis der neuen Bundesländer. Peter Lang – Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-631-30548-6
  • Sächsische Reformpädagogik. Traditionen und Perspektiven. Militzke Verlag, Leipzig 1998, ISBN 3-86189-108-5
  • mit G. Förster & W. Schneider (Hrsg.): Anregungen international verwirklichter Reformpädagogik. Traditionen, Bilanzen, Visionen. Peter Lang, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-631-35645-5
  • Der Chemnitzer Versuchsschullehrer Fritz Müller (1887–1968) und die mehrfache Ausgrenzung seiner Reformpädagogik. [H. 56; Wegbereiter der modernen Erlebnispädagogik] Verlag Edition Erlebnispädagogik, Lüneburg 2000, ISBN 3-89569-046-5
  • Ich gehöre in die Partei des Kindes! Der Chemnitzer Sozial- und Reformpädagoge Fritz Müller (1887–1968): In Diktaturen ausgegrenzt – in Demokratien vergessen und wiederentdeckt. Sax-Verlag, Beucha 2000. – 2. Aufl. 2002, ISBN 3-934544-01-0
  • Reformpädagogik aus Schülersicht. Dokumente eines spektakulären Chemnitzer Schulversuchs der Weimarer Republik Schneider, Hohengehren, Baltmannsweiler 2002, ISBN 3-89676-559-0
  • mit Wilhelm Lamszus (Hrsg.): Antikrieg. Die literarische Stimme des Hamburger Schulreformers gegen Massenvernichtungswaffen. Peter Lang – Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-631-50762-3
  • Botschaft der Versöhnung. Der Leipziger Friedens- und Reformpädagoge Waldus Nestler (1887–1954): In Diktaturen gemaßregelt – in Demokratien vergessen und wieder entdeckt. Sax-Verlag, Beucha 2004, ISBN 3-934544-55-X
  • Ich gehöre auf die Zonengrenze! Der sächsische Reformpädagoge und Heimatforscher Kurt Schumann (1885–1970). Sax-Verlag, Beucha 2004, ISBN 3-934544-63-0
  • Vollkommen zu isolieren … Der Chemnitzer Schulreformer Moritz Nestler (1886–1976). Sax-Verlag, Beucha 2006, ISBN 978-3-934544-88-8
  • Der Hamburger Schulreformer Wilhelm Lamszus (1881–1965) und seine Antikriegsschrift „Giftgas über uns“. Sax-Verlag, Beucha 2006, ISBN 3-934544-98-3
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