Andreas Lüderwaldt
Andreas Lüderwaldt (* 1944 in Kolberg (Pommern)) ist ein deutscher Musikethnologe.
Biografie
Lüderwaldt, in Hannover aufgewachsen, studierte Historische Musikwissenschaft, Musikethnologie und Geschichte. 1974 wurde er promoviert und kam direkt anschließend nach Bremen an das Übersee-Museum. Dort konzipierte er zweimal die Asienabteilung neu. Asiatische Kulturen zählten zu seinen Arbeitsschwerpunkten. Mitte der 1970er Jahre wurde es nötig, natur-, völker- und handelskundliche Aspekte in der Asienausstellung unter ökologischen Leitmotiven zu vereinen. 2006 stand das neue Konzept unter dem Titel „Asien – Kontinent der Gegensätze“.
Zum Bereich Asien gehört auch der Aufbau eines Gamelan-Orchesters unter dem Titel „Arum Sih“, das er 1981 gründete. Lüderwaldt organisierte drei große Gamelan-Festivals und machte das Übersee-Museum zum europäischen Zentrum der Gamelanmusik.
2001/2002 leitete er das Überseemuseum als kommissarischer Direktor.
Lüderwaldt konzipierte insgesamt 44 Sonderausstellungen, darunter „Geister, Mumien und Exoten – Vom Raritätenkabinett zum Übersee-Museum“, „Wege nach Asien“ und „Orchesterwelten – Weltorchester“.
Im März 2009 ging er in den Ruhestand.[1]
Werke (Auswahl)
- mit Wiebke Ahrndt und Peter-Rene Becker: Asien. Katalog zur Dauerausstellung im Übersee-Museum Bremen ab 2006.
- mit Anne E. Dünzelmann und Viola König: Hugo H. Schauinsland. Unterwegs in Übersee. Aus Reisetagebüchern und Dokumenten des früheren Direktors des Bremer Übersee-Museums. Hrsg.: Übersee-Museum Bremen. Hauschild, Bremen 1999; ISBN 3-931785-33-5
- mit Viola König und Götz Mackensen (Hrsg.): TenDenZen 98, Jahrbuch VII des Übersee-Museums Bremen.
- „Laszive Lieder“, „Kunst des Kontrapunkts“ und „Negermusik“. Vom Umgang mit fremder Musik. In: M + B 9-10/1990, S. 537–543
- mit Higashiyama Kaii, Walter Raunig und Klaus Schrenk: Higashiyama Kaii. Ein Meister japanischer Landschaftsmalerei. Umschau-Verlag, Ffm., 4. Aufl. (1986), ISBN 3701621470
- Joiken aus Norwegen. Studien zur Charakteristik und gesellschaftlichen Bedeutung des lappischen Gesanges. Übersee-Museum, Bremen 1976 (Veröffentlichungen aus dem Übersee-Museum Bremen; Bd. 2) Mit 272 Notenbeispielen, 1 Farbtafel u. 1 Karte (zugleich: Berlin, Freie Universität, Fachbereich 18 – Kunstwiss., Diss., 1974)
- als Hrsg.: Contemporary Gamelan Music. 25 Jahre Arum Shi. Internationales Gamelan Musik Festival Bremen 2006. [Medienkombination]. Hrsg.: Überseemuseum Bremen. Rasch, Bramsche [o. J.]; ISBN 3-89946-102-9