Amos Kollek
Amos Kollek (hebräisch עמוס קולק; * 1947 in Jerusalem) ist ein israelischer Filmregisseur und Schriftsteller.
Leben und Wirken
Bevor Amos Kollek zum Film kam, war er schon ein arrivierter Schriftsteller, der sich nicht nur engagiert mit den Gegenwartsproblemen Israels auseinandersetzt, sondern auch, gemeinsam mit Teddy Kollek, seinem Vater und langjährigem Bürgermeister von Jerusalem, dessen Autobiographie verfasste, die auch auf deutsch vorliegt. Kollek, der einer der bekanntesten und angesehensten Independent-Filmemacher ist, wurde vor allem durch seine in New York – seiner zweiten Heimat – angesiedelten Filme bekannt: Sue – Eine Frau in New York, Bridget, Fiona, Fast Food, Fast Women, Death Strip. Diese „Frauenporträts voll grausamen, schmerzhaften, dabei stets auch poetisch-melancholischen Realismus“ mit Anna Thomson in den jeweiligen Hauptrollen, haben ihn, der oft mit Éric Rohmer verglichen wird, besonders in Europa, zu großem Erfolg bei Kritik und Publikum verholfen. Darüber hinaus drehte Kollek aber auch Filme wie Für immer: Lulu, mit Hanna Schygulla, Alec Baldwin und Debbie Harry, den Politthriller Drei Wochen in Jerusalem mit Faye Dunaway und war selber als Hauptdarsteller in der Produktion Don't ask me if I love zu sehen.
Filmografie
Regie
- 1986: Für immer Lulu (Forever, Lulu / Crazy Streets)
- 1989: Death Strip
- 1992: Drei Wochen in Jerusalem (Three Weeks in Jerusalem / Double Edge / Lahav Hatzui)
- 1997: Sue – Eine Frau in New York (Sue Lost in Manhattan / Sue)
- 1998: Fiona
- 2000: Fast Food, Fast Women
- 2002: Bridget
- 2003: Happy End (Nowhere to Go But Up)
- 2007: Restless
Drehbuch
- 1986: Für immer Lulu (Forever, Lulu / Crazy Streets)
- 1989: Death Strip
- 1992: Drei Wochen in Jerusalem (Three Weeks in Jerusalem / Double Edge / Lahav Hatzui)
- 1997: Sue – Eine Frau in New York (Sue Lost in Manhattan / Sue)
- 1998: Fiona
- 2000: Fast Food, Fast Women
- 2002: Bridget
- 2007: Restless
Weiteres Filmschaffen
- Goodbye, New York (aka Crazy House) (1985)
- High Stakes (aka Melanie Rose) (1989)
- Lahav Hatzui (aka Double Edge) (aka Three Weeks in Jerusalem) (1992)
- Five Girls (aka Five Lesbian Girls) (1993)
- Whore 2 (aka Bad Girls) (1994)
- Teddy Kollek (aka Teddy Kollek, from Vienna to Jerusalem) (1995)
- Angela (2000)
- Queenie in Love (2001)
- A Bitter Glory (2001) (TV)
- Beirut (2001)
- Music (2003)
- Chronicling a Crisis (2012)
Bücher (Auswahl)
- Nach Liebe fragt ihr nicht. 1972, ISBN 3-431-01492-5 (Originaltitel: Don't Ask Me If I Love. Originalausgabe: 1971).
- After They Hang Him (1977)
- Tishali Im Ani Ohev [script for Barbara Noble Tishali Im Ani Ohev ("Worlds Apart") movie] (1980)
- ha-Tapuah, ha-shir, veha-zahav (1980)
- Ein Leben für Jerusalem. 1992, ISBN 3-596-11269-9.
- Approximately Clint Eastwood (1995)
- Es geschah in Gaza. 1996, ISBN 3-596-12850-1.
- Parallele Leben. 2014, ISBN 978-3-10-041109-9.
Auszeichnungen
- 1998: Internationale Filmfestspiele Berlin, FIPRESCI-Preis (Panorama) für Sue – Eine Frau in New York
- 2000: Internationale Filmfestspiele von Cannes, Prize of the Ecumenical Jury für Fast Food, Fast Women
- 2018: Moses Mendelssohn Medaille, zusammen mit seiner Schwester Osnat Kollek
Weblinks
- Literatur von und über Amos Kollek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Amos Kollek in der Internet Movie Database (englisch)