Amalia Katharina von Waldeck-Eisenberg
Amalia Katharina von Waldeck-Eisenberg, durch Heirat Gräfin von Erbach-Erbach (* 8. August 1640 in Culemborg; † 4. Januar 1697 ebenda) war eine Liederdichterin des Pietismus.
Leben
Geboren als Tochter des Grafen Philipp Dietrich von Waldeck-Eisenberg und dessen Ehefrau Maria Magdalena von Nassau-Siegen,[1] hatte sie mit sieben Jahren schon beide Eltern verloren und verbrachte ihre Jugend im freiweltlichen Damenstift Schaaken.
Weihnachten 1664 heiratete sie in Arolsen den Grafen Georg Ludwig I. von Erbach-Erbach. Von ihren 15 Kindern überlebten nur wenige die ersten Lebensjahre:[2]
- Philipp Ludwig (1669–1720), regierender Graf von Erbach-Erbach ab 1693
- Karl Albert Ludwig (1670–1704)
- Friedrich Karl (1680–1731). In ihm lebte die musikalische Begabung der Mutter am ehesten fort. Er komponierte für Tasteninstrumente und pflegte freundschaftlichen Kontakt mit Georg Philipp Telemann in dessen Frankfurter Zeit.
- Sophia Albertine (1683–1742) ⚭ 1704 Herzog Ernst Friedrich I. von Sachsen-Hildburghausen (1681–1724)
1693 starb Georg Ludwig I. Die verwitwete Gräfin zog sich daraufhin an ihren Geburtsort Culemborg zurück.
Werke
1692 veröffentlichte sie in Hildburghausen eine vom Pietismus geprägte Sammlung von 76 geistlichen Liedern mit dem Titel „Andächtige Sing-Lust“.[3] Dabei ist aufgrund des damaligen Sprachgebrauchs nicht ganz sicher, ob auch die einfachen, mit Generalbass ausgesetzten Melodien oder nur die Texte von ihr stammen.[4]
Literatur
- Linda Maria Koldau: Frauen-Musik-Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit. Böhlau Verlag, Köln u. a. 2005, S. 274–276
- Julie Ann Sadie (Hrsg.): Companion to baroque music. University of California Press, 1998
Weblinks
- Walter Blankenburg: Amalia Catharina. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
- Zwei Textbeispiele aus der Liedersammlung
Einzelnachweise
- Siehe Stammliste des Hauses Waldeck
- genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Julie Ann Sadie (Hrsg.): Companion to baroque music. University of California Press, 1998, S. 240
- Linda Maria Koldau: Frauen-Musik-Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit. Böhlau Verlag, Köln u. a. 2005, S. 274: „da sich das ‚Componieren‘ im Sprachgebrauch des 17. und 18. Jahrhunderts sowohl auf die musikalische Komposition als auch auf die Dichtung besonders von Liedern beziehen kann.“