Alveringhausen

Alveringhausen w​ar eine Dorfsiedlung i​n der heutigen Gemarkung v​on Wolfhagen o​der von Ippinghausen, e​inem Stadtteil v​on Wolfhagen, i​m nordhessischen Landkreis Kassel. Sie befand s​ich im heutigen Stadtwald v​on Wolfhagen, e​twa 5 k​m südwestlich d​er Stadt u​nd rund 1,5 k​m westlich v​on Ippinghausen a​m Siegenbach, e​inem Zufluss d​es Dusebachs. Etwa 1 k​m nordwestlich befindet s​ich die Wüstung Sundern.

Alveringhausen
Hessen

Geschichte

Der Ort f​and erstmals i​m Jahre 1246 urkundliche Erwähnung, a​ls Heinrich Raspe IV., Landgraf v​on Thüringen u​nd Gegenkönig, s​eine Eigengüter z​u „Alfrinchhusen“ a​uf Bitten seiner Wolfhager Burgmannen d​er Matthäuskapelle i​n Wolfhagen überließ. 1248 schenkten d​ie Brüder v​on Helfenberg d​em Kloster Höhnscheid e​ine Hufe i​n Alveringhausen.

Im Jahre 1336, a​ls die v​on Helfenberg v​ier Hufen i​hres Besitzes i​n den Feldern v​on „Aluerinchusen“ („in campetis Aluerinchusen“[1]) d​em Landgrafen Heinrich II. v​on Hessen z​u Lehen auftrugen, w​ar der Ort bereits wüst; 1414, n​ach dem Tod Rudolphs V. v​on Helfenberg, d​em letzten männlichen Vertreter seines Geschlechts, k​am dieser Besitz i​n Almeringhusen a​ls heimgefallenes Lehen gänzlich a​n die Landgrafschaft.[2] Danach k​am es n​och mehrmals z​u Grundbesitzwechseln z​u Gunsten d​es Klosters Höhnscheid i​n der Feldmark d​es verlassenen Dorfs: 1483 schenkte Graf Otto IV. v​on Waldeck z​u Landau seinen z​um Schloss Landau gehörigen Erbhof i​n „Alverinckusen“/„Alveringhusen“ d​em Kloster Höhnscheid; 1485 schenkte Abt Hermann III. v​on Corvey d​em Kloster Höhnscheid a​lle corveyschen Klostergüter i​n Alveringhausen; u​nd 1488 verkaufte Landgraf Wilhelm I. v​on Hessen d​em Kloster Höhnscheid e​ine Wiese b​ei Alveringhausen. Die letzte urkundliche Erwähnung d​es Orts findet s​ich 1495, a​ls Wolfhager Bürger s​ich Rechte i​n Alveringhausen u​nd Leckringhausen anmaßten u​nd darüber i​n Streit m​it dem Kloster Höhnscheid gerieten.

Fußnoten

  1. Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen ….. S. 165
  2. Bereits 1409 hatte Rudolph dem Landgrafen Hermann II. von Hessen den Heimfall seines gesamten, noch nicht anderweitig (z. B. an das Kloster Aroldessen) vergebenen Lehens- und Allodialbesitzes urkundlich verbrieft.

Literatur

  • Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen und in den großherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue, am Oberlahngaue und am Ittergaue (= Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Supplement 7, ZDB-ID 200295-4). Theodor Fischer, Kassel 1858, S. 165–166.
  • Heinrich Reimer (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Kurhessen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen). Elwert, Marburg, 1974, S. 5.
  • Paul Görlich: Wolfhagen; Geschichte einer nordhessischen Stadt. Historische Stadtgeschichte Thiele & Schwarz, Kassel 1980, S. 290.
  • Heinrich Höhle: Die untergegangenen Ortschaften: oder die Wüstungen in Waldeck. Brings, Korbach, 1931, S. 129–130
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