Altschielleiten

Altschielleiten i​st eine Burgruine b​ei Stubenberg i​n der Steiermark.

Altschielleiten – Ansicht von Schielleiten

Geschichte

Die Familie Stubenberg erbaute d​ie Burg[1] i​m späten 13. Jahrhundert. Schielleiten, strategisch a​n einer Talflanke gelegen, h​atte die Aufgabe, Feinde a​us dem Osten abzuwehren, b​evor sie Schloss Stubenberg erreichen konnten. Die Herren v​on Schielleiten, d​ie seit 1328 erwähnt werden, standen i​m Lehensdienst d​er Stubenberger. Wulfing v​on Schielleiten s​tarb noch v​or 1400 a​ls letzter seiner Familie. Die Burg w​urde 1400 b​is 1629 v​on den Rindschaid (Rindschait) übernommen, d​ie ebenfalls d​en Stubenbergern dienten.

Die Burg Schielleiten 1681

1629 mussten die weiblichen Erben der Rindschaid die Steiermark verlassen, da sie Protestanten waren und Schielleiten ein Zentrum des Protestantismus in der Steiermark war. Sie verkauften zuvor Schielleiten an den späteren Landeshauptmann Carl Graf Saurau. Von 1629 bis 1694 war die Burg Eigentum der Grafen Saurau, die sie 1694 an die Grafen Wurmbrand-Stuppach veräußerten. Diese waren von 1694 bis 1906 im Besitz der Burg, begannen aber um 1730 mit der Neuerrichtung des Schlosses Schielleiten am Fuße der Burg. Mit seiner Fertigstellung wurde die alte Burg verlassen. Aufgrund der Einführung der Dachsteuer wurde das Dach abgetragen und alles brauchbare Baumaterial verkauft. 1813 war der Bau bereits Ruine. Alt-Schielleiten, das bis 1905 im Eigentum der Familie Wurmbrand verblieb, befindet sich heute in Privatbesitz.[2]

Architektur

Die Burg ist von rechteckigen Ringmauern mit Vierecktürmen umgeben. Die regelmäßige, rechteckige Anlage ist noch erkennbar, ebenso der von vier Wohntrakten umschlossene Arkadenhof und der quadratische Turm. Der mangelnde natürliche Schutz wurde durch eine über fünf Meter hohe und mehr als zwei Meter dicke Ringmauer ausgeglichen. In dieser Form wurde die Burg um die Mitte des 16. Jahrhunderts als Renaissanceschloss neu errichtet. Der Arkadenhof war noch um 1930 gut erkennbar. Auch die im 15. Jahrhundert errichtete Kapelle war zu dieser Zeit noch relativ gut erhalten.[3]

Jüngere Vergangenheit

Altschielleiten – bewohnter Teil

Die Ruine w​ar lange Zeit Veranstaltungsort d​es Burgfestes, e​ines sehr beliebten Sommernachtsfestes m​it Ausschank u​nd volkstümlicher Musik. Ein kleiner, ausgebauter Teil d​er Ruine i​st seit langer Zeit bewohnt, allerdings s​ind Besichtigungen n​icht möglich. Die jetzigen Eigentümer s​ind Josef Stelzer, ehemaliger Bürgermeister (ÖVP) v​on Stubenberg, u​nd seine Schwester Hermine Schreiner.

Commons: Altschielleiten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Burgenlexikon, Georg A. Clam Martinic; Linz 1991, 496 Seiten, ISBN 3-85214-559-7
  2. Alt-Schielleiten. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
  3. Burgen und Schlösser der Steiermark, Robert Baravalle; Leykam Verlag; (Reprint d. Ausg. 1961) (1995); ISBN 3-7011-7323-0

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