Alphorn-Fa
Das Alphorn-Fa steht für den 11. Ton der Naturtonreihe. Das Frequenzverhältnis von Alphorn-Fa zur dritten Oktave beträgt 11:8 entsprechend 551 Cent. Das zugehörige Intervall ist zwischen einer Quarte und einem Tritonus anzusiedeln.
Horninstrumente ohne Ventile wie das Alphorn sind auf die Töne der Naturtonreihe beschränkt. Nach der Naturseptime ist das Alphorn-Fa der zweite Ton, der nicht zur diatonischen Tonleiter gerechnet wird. Ist C der Grundton, so liegt theoretisch das Alphorn-Fa (551 Cent) zwischen F (498 Cent) und Fis (590 Cent). Für Menschen, die an klassische Musik gewöhnt sind, klingt das Alphorn-Fa ungewohnt.[1]
Der Name Alphorn-Fa ist den Bezeichnungen der relativen Solmisation entnommen, bei der die Tonleiter mit Do-Re-Mi-Fa-So-La-Si-Do bezeichnet wird, wobei Do den Grundton (in C-Dur C) und Fa den vierten Ton der Tonleiter (in C-Dur F) bezeichnet.
In alten Melodien für Alphörner (oder auch Naturtrompeten und Naturhörner) wird das Alphorn-Fa gebraucht. Auch klassische und moderne Komponisten setzen das Alphorn-Fa bewusst ein, während der Schweizerische Jodlerverband, der auch für Alphörner zuständig ist, das Alphorn-Fa als „sonus non gratus“ (unerwünschten Ton) betrachtet.
Anmerkungen
- Die theoretische Annahme geht von einem sehr engen Rohr ohne konische Erweiterung des Instrumentes aus. Der in der Praxis bei Alphörnern und anderen Blechblasinstrumenten vorhandene konische Verlauf mit der trichterförmigen Mündungsöffnung (Becher, Stütze) führt zu einer etwas anderen Obertonzusammensetzung. Auch der Bläser kann durch spezielle Techniken die Tonhöhe zumindest um ±10 Cent ändern. Größere Mündungstrichter erschweren das Intonieren, wobei damit das Instrument lauter und reiner klingt. Eine Änderung der Form und des Kurvenverlaufs der Stütze hat neben klanglichen Auswirkungen auch eine geringfügige Änderung der Naturtontonabstände zur Folge. Die Abweichungen von den theoretisch anzunehmenden Tonhöhen sind im Mittel bei den tiefen Tönen am größten; daher kann man oft auch den Grundton nur theoretisch annehmen, denn bei vielen Naturtoninstrumenten liegt der Grundton so weit von der erwünschten Tonhöhe entfernt, dass er nicht sauber intonierbar ist.