Alfred von und zu Liechtenstein
Alfred Aloys Eduard Prinz von und zu Liechtenstein (* 11. Juli 1842 in Prag; † 8. Oktober 1907 auf Schloss Hollenegg)[1] war ein österreichischer Politiker.
Herkunft
Prinz Alfred war ein Sohn des österreichischen Generals Franz von und zu Liechtenstein und der Gräfin Julie Eudoxia von Potocka-Piława. Alfred entstammte einer Seitenlinie des Fürstenhauses, welche mit seinem Enkel Franz Josef II. 1938 in Liechtenstein zur Regierung kam.
Biografie
Nach der Beendigung eines Jurastudiums von 1864 bis 1866 trat Prinz Alfred in die österreichische Armee ein, in welcher er bis zum Rang eines Majors aufstieg. Als Politiker trat er in Graz seit 1873 als Anführer eines konservativen und antiliberalen Komitees hervor. Es gelang ihm der Einzug in den Landtag des Herzogtums Steiermark, dem er bis 1899 angehörte. Mit einem Mandat des Wahlkreises Radkersburg-Feldbach zog er 1879 in das Abgeordnetenhaus des Österreichischen Reichsrats ein, dem er bis 1878 angehörte. In der Hohenwartschen Rechtspartei machte er sich für die Einführung einer Konfessionsschule stark. 1881 gründete er mit seinem Bruder Aloys von und zu Liechtenstein den christlich orientierten Liechtensteinklub. Als sein Vater 1887 starb, wurde Alfred Chef seiner Liechtensteinischen Seitenlinie und übernahm das dazugehörige erbliche Mandat im Herrenhaus. Dort übernahm er die Führung des klerikalen Flügels der Konservativen. Gegen Ende seines Lebens hielt sich Alfred von Liechtenstein zurückgezogen auf seinen Gütern in der Steiermark auf.
Nachkommen
Am 26. April 1865 heiratete Prinz Alfred in Wien seine Cousine Henriette. Das Paar hatte zusammen zehn Kinder:[2]
- Franziska (* 21. August 1866;[3] † 1939), blieb unverheiratet
- Franz (1868–1929), blieb unverheiratet
- Julia (1868), starb kurz nach der Geburt
- Alois (1869–1955), heiratete 1903 Elisabeth Amalie von Österreich. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor, darunter Fürst Franz Josef II.
- Maria Theresa (1871–1964), blieb unverheiratet
- Johannes (1873–1959), seit 1906 verheiratet mit Marie Gräfin Andrássy von Czik-Szent-Király und Krasna-Horka (1886–1961). Aus der Ehe gingen fünf Kinder, darunter Hans von Liechtenstein, und zahlreiche Nachkommen hervor.
- Alfred Roman (1875–1930), 1928 provisorischer Regierungschef Liechtensteins, seit 1912 verheiratet mit Theresia Maria Prinzessin zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Wallerstein (1887–1971). Aus der Ehe gingen vier Kinder und zahlreiche Nachkommen hervor.
- Heinrich Alois (1877–1915), blieb unverheiratet, fiel im Ersten Weltkrieg
- Karl Aloys (1878–1955), 1918–1920 provisorischer Landesverweser Liechtensteins, seit 1921 verheiratet mit Elisabeth von Urach. Aus der Ehe gingen vier Kinder und zahlreiche Nachkommen hervor.
- Georg (1880–1931), Benediktinermönch in Prag
Literatur
- Lorenz–Stekl: Liechtenstein Alfred Prinz von und zu. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 202 f. (Direktlinks auf S. 202, S. 203).
- Redaktion HLFL: Liechtenstein, Alfred von (1842–1907). In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein.
Einzelnachweise
- † Fürst Alfred Liechtenstein. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 15493/1907, 9. Oktober 1907, S. 5, Mitte rechts. (online bei ANNO). ;
Fürst Alfred Liechtenstein †. (Mit Porträt). In: Wiener Bilder, Nr. 42/1907 (XII. Jahrgang), 16. Oktober 1907, S. 8, oben links. (online bei ANNO). . - Stammliste des Hauses Liechtenstein im Online Gotha von Paul Theroff
- Prinzessin Franziska Liechtenstein. In: Wiener Salonblatt, 24. Juli 1887, S. 2 (online bei ANNO).