Aggregationsproblem

Während i​n der Mikroökonomie individuelles Verhalten v​on Unternehmen u​nd Haushalten untersucht u​nd mittels mikroökonomischer Funktionen beschrieben wird, werden i​n der Makroökonomie funktionale Zusammenhänge zwischen d​en aus mikroökonomischen Variablen z​u makroökonomischen Variablen aggregierten Größen unterstellt. Das Aggregationsproblem besteht i​n der Frage, o​b und w​ie mikroökonomische u​nd makroökonomische Funktionen miteinander vereinbar sind.

Beispiel

Wird etwa auf der mikroökonomischen Ebene angenommen, dass die monetäre Konsumnachfrage eines jeden Konsumenten i eine lineare Funktion seines Einkommens ist, wird die makroökonomische Konsumnachfrage C als Summe aller und das Volkseinkommen Y als Summe aller individuellen Einkommen definiert, so stellt sich die Frage, ob es eine Funktion F gibt, so dass

(i) für alle i=1,...n, und

(ii) C=F(Y)

gleichzeitig gelten. Im Allgemeinen ist dies nicht der Fall, da ein gegebener Wert von Y auf sehr unterschiedliche Weise unter den n Konsumenten aufgeteilt sein kann, was zu entsprechend unterschiedlichen Werten des aggregierten Konsums C führen würde. Bei nur zwei Konsumenten mit individuellen Konsumfunktionen und kann der aggregierte Konsum C für gegebenes aggregiertes Einkommen Y jeden Wert zwischen 0,4Y und 0,6Y annehmen, wenn nichts über die Verteilung von Y zwischen den beiden Konsumenten bekannt ist.

Literatur

  • Fritz Pokropp, Aggregation von Produktionsfunktionen, Berlin: Springer 1972. ISBN 978-3540060192.
  • Arnis Vilks, Aggregation und Kausalität im Modell des allgemeinen Konkurrenzgleichgewichts. Göttingen: Vandenhoeck 1984. ISBN 978-3525112878.
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