Adolf von Heydeck
Gustav Adolf (Adolph) Heideck, ab 1836 von Heideck (* 25. April 1787 in Dessau; † 23. Januar 1856 ebenda, auch Adolf von Heydeck, genannt Poussin-Heydeck; Pseudonym: A. H. Valentini), war ein deutscher Kunstsammler, Maler, Radierer und Kupferstecher.[1]
Leben
Heydeck war der natürliche Sohn des Prinzen Albert Friedrich von Anhalt-Dessau (1750–1811) aus dessen Verbindung mit dem Dienstmädchen Johanna Louise Franke.[2] Erst am 8. September 1836, also im Alter von 49 Jahren, wurde er in den herzoglich anhalt-dessauischen Adelsstand erhoben. Kurz zuvor hatte er die 24 Jahre jüngere Dessauer Kaufmannstochter Emilie Liesengang geheiratet, die jedoch schon 1842 starb, ohne Kinder zu hinterlassen.
Adolf von Heydeck war durch seine freundschaftliche Verbindung mit dem wesentlich älteren Johann Christian Reinhart (1761–1847) in gewisser Weise dessen Schüler, da dieser ihn mit fachlichen Hinweisen und Ratschlägen förderte. Ansonsten war Heydeck Autodidakt. Seine Vorliebe galt der Landschaftsmalerei. Von 1813 bis 1821 hielt er sich zu Studienzwecken in Rom auf. Sein Leben lang pflegte er enge Kontakte zu vielen anderen Künstlern.
Unter seiner Führung setzte sich in den 1850er Jahren in Dessau ein Komitee für die Errichtung eines Denkmals für seinen Onkel Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) ein, das am 20. Oktober 1858 – mehr als zwei Jahre nach Heydecks Tod – auf dem Dessauer Neumarkt enthüllt wurde.[3]
Heydeck hinterließ sein Vermögen, darunter eine umfangreiche Sammlung an Gemälden, Zeichnungen und Kupferstichen, seiner Heimatstadt Dessau mit der Maßgabe, das Kapital für den Bau und Unterhalt einer Gewerbeschule aufzubauen. Die Adolf-von-Heydecksche Industrie- und Gewerbeanstalt wurde 1914 eröffnet.
Veröffentlichungen
- A. H. Valentini (Pseudonym): Die chalkographische Gesellschaft zu Dessau unter der Regierung des Herzogs Leopold Friedrich Franz. Versuch eines Beitrags zu Nagler’s … Künstlerlexikon. Mit dem vollständigen Verlagsverzeichniss der Gesellschaft, Dessau 1847
Einzelnachweise
- Wenn auch der Name lt. GHdA-Adelslexikon (Band V, 1984) offiziell Heideck sein mag, nennen ihn allerdings fast alle Quellen Heydeck (mit Y).
- Prinz Albert von Anhalt-Dessau, jüngster Sohn des Fürsten Leopold II., war seit 1774 verheiratet mit Gräfin Henriette zur Lippe-Biesterfeld-Weissenfeld (1753–1795), mit der er jedoch keine Kinder hatte.
- Das Denkmal wurde von August Kiß (1802–1865) nach Entwürfen des Wiener Historienmalers Joseph Führich (1800–1876) gestaltet. Das Standbild wurde in Lauchhammer gegossen, in Dessau auf dem Neumarkt auf einem klassizistisch schlichten Granitsockel aufgestellt. – Quelle: Das Denkmal für Herzog Franz von Anhalt-Dessau (Abb.) (PDF; 1,2 MB)
Literatur
- Walter von Hueck (Bearb.): Adelslexikon, Bd. 5 (Genealogisches Handbuch des Adels; Bd. 84). C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, Seite 64.
- Hartmut Wittkowski: Das Bild als Chiffre einer Weltanschauung bei Adolf von Heydeck. In: Dessau-Wörlitz Beiträge, Bd. 2 (1988), Seiten 18–63.
- Georg Himmelheber, Brigitte Thanner, Karl Otmar von Aretin: Kunst des Biedermeier 1815–1835. Architektur, Malerei, Plastik, Kunsthandwerk, Musik, Dichtung und Mode. Prestel-Verlag, München 1988, Seite 298, ISBN 3791308858 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Haus der Kunst, 3. Dezember 1988 bis 26. Februar 1989).