Adolf Müller (Theologe)
Otto Adolf Müller (* 4. April 1876 in Freiberg; † 17. Dezember 1957 in Glaubitz)[1] war ein deutscher evangelischer Geistlicher.
Leben
Adolf Müller war nach Abschluss seines Theologiestudiums ab 1902 Vikar in Wittgensdorf, wo er 1904 einen Posaunenchor gründete. 1904 wurde er Diakonus von Wittgensdorf.[1] Ab 1907 arbeitete er für die Innere Mission in Dresden. Von 1933 bis 1936 war er Oberlandeskirchenrat in Dresden. 1933 trat er an die Öffentlichkeit mit der Forderung deutscher Christen, „daß der zu wählende Reichsbischof und der sächsische Landesbischof alte Kämpfer Adolf Hitlers sein sollten.“[2]
Von 1898 bis 1933 war Müller der Landesposaunenpfarrer der von ihm so genannten Sächsischen Posaunenmission (SPM). Unter der Leitung des „sächsischen Posaunenmeisters“, wie Müller allgemein genannt wurde, entstanden und wuchsen Hunderte von Posaunenchören.[3] Müllers „Posaunenfeierstunden“ waren Vorbilder für die Schriftauslegung durch Lied und Musik.[4] Für die Posaunenchöre gab er auch Werke von Johann Hermann Schein, Samuel Scheidt, Michael Praetorius, Gottfried Reiche und Johann Christoph Pezelius sowie seine Mit Posaunen I und II und VOM TURM heraus. Seine Kompositionen, bis 1990 ungeschützt, nahm der Verlag Strube in München in Verantwortung. Daraus resultierte 2007 eine Herausgabe Ausgewählter Sätze für Posaunenchor herausgegeben von seinen Enkelsüöhnen Michael und Karl-Ernst Müller.
Familie
1904 heiratete er die jüngste Tochter Marie des Pfarrers und Volksschriftstellers Ottokar Schupp aus Wiesbaden-Sonnenberg. Um seinen im Krieg befindlichen Sohn Christoph (Sachsens Landesposaunenpfarrer von 1956 - 66) zu vertreten, zog das Ehepaar in das Pfarrhaus des zweitältesten Sohnes, Pfarrer in Glaubitz/Riesa. Dort tat er Predigt- und Orgeldienst. In dieser Zeit wurde die Dresdner Wohnung durch Bombardement völlig zerstört.Der älteste Sohn Ernst ist am 24. Juni 1941 in Laskiw/Wladimir-Wolynsk/Ukraine im Krieg gefallen. Aus diesem Tod und der Suche nach dem Grab initiierte sein Neffe Karl-Ernst, Sohn von Christoph und von 1991 - 2003 2 Vors. bzw. Vorsitzender der SPM, der seinen Namen trägt, die Pflege des Grabes und eine Städtepartnerschaft. Der jüngste Sohn, Gottfried Müller wurde Dozent für Musiktheorie am Konservatorium Nürnberg.[5]
Literatur
- Horst Dietrich Schlemm: Beiträge zur Geschichte evangelischer Posaunenarbeit. Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1991.
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Müller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Nora Andrea Schulze (Red.): Verantwortung für die Kirche. Stenographische Aufzeichnungen und Mitschriften von Landesbischof Hans Meiser 1933–1955. Bd. 3: 1937. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-55765-5, S. 1059.
- Warum muß der Führer der Kirche Kämpfer Adolf Hitler sein? In: Der Freiheitskämpfer. Dresdner Stadtausgabe vom 30. Juni 1933, S. 4.
- Reinhard Lassek: Wir vom Posaunenchor. Geschichte und Geschichten. Kreuz Verlag, Freiburg 2014, ISBN 978-3-451-61274-9, S. 65.
- Geschichte der Sächsischen Posaunenmission, abgerufen am 5. Oktober 2019.
- Heinrich Naumann: Nachkommen des früheren Sonnenberger Pfarrers und Volksschriftstellers Ottokar Schupp. In: Echo der Heimat. Eine Sammlung von Nachrichten aus der Heimat für alle Sonnenberger, herausgegeben vom Heimatverein Wiesbaden-Sonnenberg, Nr. 38 (1976).